Düster, düster, düster.
Andrea Breth serviert Janáčeks Oper Katja Kabanowa als pechschwarze Tragödie, in der der Kühlschrank für die Titelheldin sperrangelweit offen steht.
Weiterlesen29 Dienstag Okt 2019
Düster, düster, düster.
Andrea Breth serviert Janáčeks Oper Katja Kabanowa als pechschwarze Tragödie, in der der Kühlschrank für die Titelheldin sperrangelweit offen steht.
Weiterlesen15 Donnerstag Jun 2017
War da nicht was?
Die Oper Katja Kabanowa nach Alexander Ostrowskis Drama Gewitter, komponiert vom 65-jährigen Leoš Janáček, ist ein Fanal gegen provinzielle Hartherzigkeit.
Auch und besonders an der Staatsoper Berlin.
Dafür sorgt schon die Regie in Person von Andrea Breth, die um die „Katja“ eine schiefergraue Tristesse baut, die kaum zu toppen ist. Plätschernder Dauerregen, Echtwasserrinnsale und postsozialistischer Matratzenmüll schaffen beklemmend detailreiche Trostlosigkeit. Willkommen im symbolisch verdichteten Bühnen-Realismus. Nur wenn die Kabanicha es sich und Dikoj besorgt, wird’s bissig drastisch.
Wie das zu dem feinverwobenen Motiv-Staccato passt, das sich kleinteilig und eindringlich, aber auch in Ausdrucks-Aufschwüngen gipfelnd durch dieses Präzisions-Uhrwerk von einer Partitur zieht?
Weiterlesen21 Mittwoch Dez 2016
Posted Die Walküre, Eva-Maria Westbroek, Richard Wagner, Simon O'Neill, Simon Rattle
inSchlagwörter
Wo liegt der Unterschied zwischen Walküre und Götterdämmerung? In der Walküre wird so manches Auge feucht, in der Götterdämmerung hauptsächlich das Sitzfleisch.
Deshalb gibt es einen opulenten ersten Walküre-Akt in der Philharmonie. Auf die Weihnachtsgans müssen die Berliner noch warten, den Weihnachtswagner bekommen sie jetzt schon.
Eva-Maria Westbroek singt eine aufgekratzte Sieglinde. Frau Westbroek verfügt über ein gesundes Vibrato, und greift auch sonst musikalisch in die Vollen: Ihr Sopran hat Wärme und ist hinreichend laut. Und sie singt mit leidenschaftlicher Eindringlichkeit. Alles vibriert an ihr. Die stimmliche Gewichtsklasse von Westbroek ist das Schwergewicht. Entsprechend expansiv phrasiert sie. Klanglich kann man von Eva-Maria Westbroeks Sieglinde nicht behaupten, sie stünde erst auf der Schwelle zur Volljährigkeit, aber das macht sie womöglich für Siegmund O’Neill umso appetitlicher.
Weiterlesen01 Freitag Apr 2016
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Tristan. Und Isolde.
Ich habe über Ostern mehr Parsifals als Osterhasen gesehen. Und jetzt auch noch Tristan. Der kommt auch nicht aus der Lustige-Unterhaltung-Branche.
Diese Isolde. Mit den Aphrodisiaka rumgetrickst, den Brautwerber zum Küssen verführt und ins Bett umgelenkt. Ehebruch, ewige Liebe. Wie so etwas ausgeht, davon scheint schon das Mittelalter eine Ahnung zu haben, nicht erst der zu weltanschaulichen Überdrehtheiten neigende Schopenhauer-Wagner-Komplex.
Weiterlesen15 Dienstag Mär 2016
Posted Ambrogio Maestri, Anja Harteros, Anna Netrebko, Anne Schwanewilms, Christian Gerhaher, Elīna Garanča, Eva-Maria Westbroek, Francesco Meli, Günther Groissböck, Golda Schultz, Jenůfa, Johan Botha, Johannes Martin Kränzle, Joseph Calleja, Joyce DiDonato, Paolo Carignani, Roberto Alagna, Sara Jakubiak, Sonya Yoncheva, Stefano La Colla, Stephen Costello, Stephen Gould, Thomas Hampson, Wolfgang Koch, Yusif Eyvazov
inDie Saisonvorschau 2016/2017 der Bayerischen Staatsoper München ist da. Es lohnt, einen Blick auf die Premieren zu werfen: Wagner, russische Moderne, Belcanto, Verismo, deutscher Expressionismus, deutsche Romantik und – Zeitgenössisches. Interessant sind die Akzentsetzungen.
Weiterlesen26 Sonntag Jan 2014
Katja Kabanowa, die kondensierte Form einer Oper, in der die Hauptperson unglücklich liebt und tragisch stirbt bzw. tragisch liebt und unglücklich stirbt, hat Premiere an der Staatsoper. Wenn Andrea Breth inszeniert, dann auch aufgrund des Versprechens, das sie mit der einleuchtenden Inszenierung des Wozzeck gegeben hat. Sie löste es nicht zur Gänze ein.
HIER KRITIK ZU KATJA KABANOWA JUNI 2017 LESEN!
Weiterlesen23 Montag Sept 2013
Der Abend hat einige Schwachstellen. Doch es war alles in allem ein großer Abend. LESEN: Simon Rattle dirigiert Akt 1 der Walküre im Dezember 2016.
Es gab einen Augenblick, da bekam Simon Rattle diesen Abend in die Hand. Es sind die Celli nach „Schmecktest du mir ihn zu?“ („Sehr Langsam“), als sich eine Tür öffnete. Andere mögen das anders erlebt haben. Bei mir waren es die intensiven Celli. Irgendetwas ist zwischen dem Orchester und Rattle jetzt da. Ich höre was wachsen. Erstes Etappenziel ist der erste Aktschluss, groß gedacht und straff exekutiert – allerdings, den letzten Schlag rumst die Staatskapelle doch besser runter. Im zweiten Akt kommen dann die genialen Stellen,
Weiterlesen23 Donnerstag Mai 2013
Heute versucht, in den Holländer an der Berliner Staatsoper zu kommen. War nüscht. Nüscht und wieder nüscht. Aus Frust in Thielemanns Geburtstagskonzert aus Bayreuth reingehört.
Eva-Maria Westbroek singt die Isolde ohne die ganz schwere Soprangoldlinie, mit nervösem Flackern, ohne Leidens- oder gar Lustbeschwernis, mit nicht ganz klarer Sopranstimme. Weiterlesen
21 Montag Mai 2012
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Walküre konzertant ist was für Masochisten, besonders im Mai, und besonders wenn man bis 8 in der Sonne liegen kann. Man erntet mitleidige Blicke von Bekannten. Man lehnt Einladungen ab, in der Luise „noch ein kleines Bierchen“ zu trinken. Man flucht. Ich seufze. Zu allem Überfluss wurde mir heute mal wieder das Fahrrad geklaut.
Und damit zur Sache.
Ladies first…
Eva-Maria Westbroek: Resonante Stimme, resolute Erscheinung. Hübsch ist die spontane Glut des strudelnden Klangstroms, Westbroek gebietet über einen reichen Sopran mit
Weiterlesen16 Montag Apr 2012
DIE AKTUELLEN KRITIKEN FÜR DEN RATTLE-RING:
SIMON RATTLE DIRIGIERT RHEINGOLD DOB 2013
SIMON RATTLE DIRIGIERT WALKÜRE DOB 2013
SIMON RATTLE DIRIGIERT SIEGFRIED DOB 2013
SIMON RATTLE DIRIGIERT GÖTTERDÄMMERUNG DOB 2013
Hat’s die Deutsche Oper doch geschafft. Simon Rattle wird an der DOB dirgieren. Allerdings erst in der übernächsten Saison. Dann soll es aber gleich der Ring des Nibelungen sein. Rattle dirigiert den kompletten Ring im September 2013, Donald Runnicles einen weiteren Ring im Januar 2014.
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