Festtage ohne Barenboim und Thielemann, dafür mit Philippe Jordan.
Das in Rheingold gezeigte Konzept eines lichtalbischen Forschungsinstituts, in dessen Untergeschossen die Nibelungen als bildungsfernes Forscherprekariat hausen, wird in den folgenden drei Tagen der Tetralogie locker (d. h. ohne interpretatorischen Übereifer!) fort- und weitergeführt.
Ist Die Walküre, wo die Wälsungentragödie unter entscheidender Mithilfe der Götter ihren unheilvollen Lauf nimmt, auch das populärste der vier Ringdramen, so wirkt der abrupte Wechsel zwischen leidenschaftlicher Liebesgeschichte und wortreichen Wotanszenen immer wieder problematisch – unter diesem Aspekt scheint die Götterdämmerung, wo der Göttermythos nur noch in der Nornenszene und im Brand Walhallas präsent ist, trotz größerer Länge geschlossener.


