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Opern- & Konzertkritik Berlin

~ Klassik-Blog für Konzertberichte und Opernkritiken aus Berlin

Opern- & Konzertkritik Berlin

Kategorien-Archiv: Arianna Manganello

Don Quichotte mit Maire Therese Carmack+Patrick Guetti

26 Montag Dez 2022

Posted by Schlatz in Andrew Dickinson, Arianna Manganello, Jakop Ahlbom, Jules Massenet, Maire Therese Carmack, Patrick Guetti

≈ 3 Kommentare

Fünf knappe Akte, schmeichlerisch schöne Melodien, ein Held in bester Anti-Held-Tradition, das ist Don Quichotte, komponiert vom knapp 70-jährigen Massenet, zwei Jahre vor seinem Tod. Aber was Massenets Don Quichotte vor allem darstellt: die gute, alte Belle Époque, wie sie sang und schwelgte, nur eben aufgepeppt mit tragikomischem Pathos und tiefer Menschlichkeit.

Dafür rollt die Handlung an der Deutschen Oper so abwechslungsreich kurz wie altmodisch liebenswürdig ab (Libretto Henri Caïn).

Erst kämpft der Don mit Windmühlen, dann hält er Räubern eine Standpauke. Dem schmiegt sich die Musik Massenets meist flott, immer farbenfroh, mit souveräner Märchenheiterkeit an. Doch Achtung, hinter der leichtgeschürzten Maske der comédie hält der Komponist stets die Flamme heroischen Tiefsinns am Köcheln.

Die prickelnde Mischung also machts bei diesem späten Meisterwerk, das sich comédie-héroïque nennt.

Massenet Don Quichotte, Deutsche Oper Berlin, Maire Therese Carmack, Patrick Guetti, Misha Kiria

Verehrer des Schriftstellers Cervantes bekommen bei laufender Vorstellung mit Sicherheit einen Herzinfarkt, sobald sie sehen, dass Librettist Caïn aus der reizend-bescheidenen Dulcinée ein Flirtgeschoss und eine Dorfschönheit vorm Herrn gemacht hat. Aber man muss sagen, dass die heutige Dulcinée, die junge Amerikanerin Maire Therese Carmack, mit attraktivem Charme befülltem Schönklang aus der Mezzo-Kehle holt. Das klingt vital belebt, glaubhaft emotional, berührt, besonders bei den Ausflügen ins tiefe Register.

Mit imposanter Erscheinung (1a Figur, rührend ritterlich vom Lockenscheitel bis zur Silberschuhsohle) singt Patrick Guetti den in Liebesdingen tumben Don mit Bassschwärze und – ganz wichtig – Heldenernst. Wenn auch wenig elegant französisch und tonhöhenschwankend.

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Premiere Deutsche Oper: Olivier Pys schwierige Vêpres Siciliennes

27 Sonntag Mär 2022

Posted by Schlatz in Andrew Dickinson, Andrew Harris, Arianna Manganello, Byung Gil Kim, Enrique Mazzola, Hulkar Sabirova, Jörg Schörner, Michael Kim, Padraic Rowan, Roberto Tagliavini, Thomas Lehman

≈ 27 Kommentare

Verdis Experimente mit der französischen Grand Opéra sind immer wieder hochinteressant. Das gilt nicht nur für die Schiller-Vertonung Don Carlo oder das Frühwerk Jérusalem, sondern fast noch mehr für Les Vêpres Siciliennes, die in Italien als I Vespri Siciliani zumindest seit den späten 1940ern gerne wieder gespielt werden. Grand Opéra, das heißt fünf Akte, große Ouvertüre, spektakuläre Massentableaus, Ballett, ein das gesamte Werk durchdringender historischer Hintergrund und eine unverhüllt prachtvolle Klangsprache.

Der italienische Komponist Verdi orientierte sich bei der Komposition des weitgehend 1854 entstandenen Werks aber ebenso am italienischen melodramma. Denn im Zentrum der Vêpres steht die düstere Schicksalsgeschichte von Vater und Sohn, nicht das Massaker der Sizilianer an den Franzosen, für das Verdi nur wenige, wenngleich unvergleichlich effektvolle Takte im Chœur final reserviert.

Sauber fügt sich die Neuinszenierung der französischen Fassung an der Deutschen Oper in die wichtige Grand-Opéra-Pflege unter Intendant Dietmar Schwarz. Da ist eine Haus-Handschrift nachvollziehbar und miterlebbar. Aber auch die Hinwendung zur französischen Oper gehört an der Bismarckstraße ja seit längerem zum gut gehegten Selbstverständnis. Wie inszeniert der Franzose Olivier Py Verdis Schmerzensopernkind, das schon kurz nach der Uraufführung für Jahrzehnte von den Spielplänen verschwand?

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Lustvolle Rossini-Viaggio an der Deutschen Oper

23 Mittwoch Mär 2022

Posted by Schlatz in Alexandra Ionis, Arianna Manganello, Davia Bouley, Mané Galoyan, Misha Kiria, Padraic Rowan, Philipp Jekal, Ya-Chung Huang

≈ 7 Kommentare

ln punkto Sujet und Handlung stellt Rossinis Il Viaggio a Reims (Die Reise nach Reims) einen hochspeziellen Opern-Sonderfall dar. Dieses dramma giocoso ist schon kurios bühnenuntauglich: elf Hauptrollen, ein einziger Akt, 26 Szenen. Ouvertüre? Fehlanzeige. Handlung? Tendiert gegen null.

Rossini wäre aber nicht Rossini, bekäme er die immensen Herausforderungen nicht spektakulär in den Griff. So schildert der italienische Komponist das Abhängen im lothringischen Kurörtchen Plombières durchtrieben kurzweilig und vor allem melodienselig. Denn Rossinis Opernreise, in der alles andere gemacht wird außer Reisen, ist vor allem lustvolles Schaulaufen für drei Soprane, zwei Tenöre, vier Baritone bzw. Bässe – mit viel Macho-Gehabe und Diven-Theater. Und manchmal zu viel Klamauk. Bosse inszenierte das 2018 witzig und temporeich und zeigte Europa als Versammlung ganz schön schräger (Adels-)Typen, die alle einen Belcanto-Knacks weg haben.

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Deutsche Oper: Lucia di Lammermoor Liv Redpath Ioan Hotea Ernesto Petti

08 Dienstag Mär 2022

Posted by Schlatz in Arianna Manganello, Ivan Repušić, Liv Redpath, Patrick Cook, Ya-Chung Huang

≈ 15 Kommentare

Wie an einer endlosen Kette reihen sich in Lucia di Lammermoor die Melodien aneinander. Melodien, so weit das Ohr reicht, wenn man von horndominierten Vorspielen und sparsamen, feurigen Chorszenen absieht. Donizettis Schottenoper (nach Walter Scott, Libretto von Cammarano, der schrieb für Verdi auch den Troubadour mit ähnlich düsterer Vorgeschichte) ist ultraromantisches Musiktheater und Sopranfutter allerfeinster Güte. Hier vereinen sich kokett gespreizte Koloratur, flotter Rhythmus und erlesenste Gefühlsexposition mustergültig zum dramma tragico.

Dabei ist die Inszenierung von Sanjust von 1980 gewiss kein Meisterwerk. Ihr Kostüm- und Gestenplunder fiel damals schon aus der Zeit. Doch steht der Produktion inzwischen schon aus Altersgründen Bühnen-Denkmalschutz zu. In ihrer Schaulust, in ihrer ingeniös tiefengestaffelten und auch wieder wohltuend sparsam möblierten Bühne zeigt sich eine andere Opernästhetik, eine, die anders sah und vermutlich auch anders hörte als heutzutage. Kurios statisch die Chöre, bieder bis lustig die Kostüme. Groß wie Lampenschirme die Stiefelstulpen, apart die Spitzenlätzchen der Männer. Die Frauen bewegen sich im Biedermeierlook der Entstehungszeit der Oper. Der Chor singt wie schon in Aida zum Viertel bis Drittel mit Masken. Hörvergnügen kommt da nicht auf.

Liv Redpath
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Deutsche Oper: Francesca da Rimini

15 Montag Mär 2021

Posted by Schlatz in Alexandra Hutton, Arianna Manganello, Karis Tucker, Mané Galoyan, Meechot Marrero, Sara Jakubiak

≈ 24 Kommentare

Endlich wieder Musiktheater, endlich wieder eine Opernpremiere an der Deutschen Oper Berlin. Es wird live gesungen, real gespielt – auf der Bühne und im pickepacke-vollen Orchestergraben. Das Ergebnis: eine fulminante Titelrolle für Sara Jakubiak, eine (in Deutschland, peccato) kaum bekannte Oper der italienischen Spät-Décadence, Francesca da Rimini, leidenschaftliche, schwelgende Musik. Vier Akte, Spielzeit netto zweieinviertel Stunden. Das Sujet entstammt dem italienischen Mittelalter, drei Brüder, einer schön, einer lahm, einer einäugig, rivalisieren um die schöne und stolze Francesca. Es folgen Betrug, Ehebruch, Eifersucht, Ehefrau- und Brudermord. Das Libretto komprimiert glücklich das gleichnamige Drama des D’Annunzio. Was sagt die Kritik?

Sara Jakubiak / Foto: Deutsche Oper Livestream
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Kommentar

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