Gelungene Premiere an der Deutschen Oper Berlin. In Rossinis Spätwerk Viaggio a Reims zünden alle Beteiligten ein quirliges Opernspektakel, das von Beginn an nur auf eines zusteuert: auf köstliches Belcanto-Vergnügen.
Dabei ist es ja nicht so, dass das Unterfangen gänzlich risikolos wäre. Aus einem zarten Nichts an Handlung türmen sich Verwicklung auf Verwicklung, Szene auf Szene, Arie auf Arie, entrollt sich ein Belcanto-Tableau von dramaturgischem Superleichtgewicht, wie es die Welt noch nicht gesehen hat. Dabei ist alles außergewöhnlich an diesem dramma giocoso, das mehr selbstreferentielles Vokalspektakel ist als alle anderen Opern Rossinis: Nur ein Akt, nur zwei Bilder, dafür 26 Szenen und drei Stunden Spieldauer. Der Ort: das Hotel zur Goldenen Lilie im lothringischen Plombières. Die Zeit: 1825. Kaum Handlung also, dafür reines Stimmvergnügen. Und als wäre das alles nichts, zählt Il Viaggio a Reims auch noch zu den einfallsreichsten Rossini-Opern.
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