• Opernkritik/Konzertkritik
    • Bayreuther Festspiele News & aktuell
      • Bayreuther Festspiele Spielplan 2016
      • Bayreuther Festspiele Spielplan 2017
      • Bayreuther Festspiele Spielplan 2018
      • Bayreuther Festspiele Spielplan 2019
      • Bayreuther Festspiele Spielplan 2020
  • Die besten Orchester der Welt – oder doch nicht?
  • Anton Schlatz
  • Impressum
  • Daniel Barenboim
  • Richard Wagner
  • Christian Thielemann
  • Anton Bruckner
  • Richard Strauss
  • Kirill Petrenko

Opern- & Konzertkritik Berlin

~ Klassik-Blog für Konzertberichte und Opernkritiken aus Berlin

Opern- & Konzertkritik Berlin

Monatsarchiv: November 2021

Premiere Sleepless Staatsoper Berlin Eötvös

29 Montag Nov 2021

Posted by Schlatz in Alexandra Ionis, Arttu Kataja, Hanna Schwarz, Jan Martiník, Katharina Kammerloher, Linard Vrielink, Peter Eötvös, Roman Trekel, Siyabonga Maqungos, Victoria Randem

≈ 6 Kommentare

Über die Berliner Eötvös-Uraufführung lässt sich Gutes berichten – aber nicht nur.

Die Grundstimmung von Sleepless ist trostlos. Dennoch, am Ende siegt die Hoffnung. Das ist das Fazit, das man nach zweieinhalb Stunden in der Linden-Oper ziehen kann. Das Libretto besorgte Mari Mezei nach Jon Fosse. Die Geschichte vom verzweifelten Paar auf der Suche nach Unterkunft und Rettung aus nicht endender Misere vermischmascht dabei die Erzählung von Betlehem mit Puccinis Manon Lescaut und Schostakowitschs Lady Macbeth.

Was passiert in den zwei Akten?

Die schwangere Alida und ihr Liebster Asle werden von Alidas Mutter rausgeschmissen, landen in schummrigen Bars, die voll ungehobelter Fischer stecken. Das ganze spielt im norwegischen Bjørgvin (Bergen hieß offenbar im frühen Mittelalter so). Zwei Teenager auf der Flucht. Asle (der sehnig-magere, wie innerlich aufgezehrt wirkende Linard Vrielink gestaltet die hochliegende Partie erfreulich timbre-sicher) tötet dabei am laufenden Band Menschen. Weswegen er wenig später am Galgen baumelt.

Als daraufhin Alida mit dem Neugeborenen auf der Straße landet, rettet Asleik (der hoch aufragende Arttu Kataja prächtig baritonklar) die junge Mutter. Ich reibe mir verwundert die Augen. Ist Sleepless etwa ein rührendes Sozialstück?

Weiterlesen →

RSB Jurowski Hope: mit Berg über Tschaikowsky in der Nacht zu Firssowa

22 Montag Nov 2021

Posted by Schlatz in Sofia Gubaidulina, Tugan Sokhiev, Wladimir Jurowski

≈ 14 Kommentare

Das Rundfunk-Sinfonieorchester, das nicht 75 ist wie das DSO, sondern 96 (gegründet im Stresemann-Berlin 1925), spielt ein langes, nicht einfaches Konzert. Ich höre Spätwerke von Berg und Tschaikowsky sowie eine Uraufführung der in England lebenden Russin Firssowa. Das Thema heißt Tod und Nacht – was das RSB beschönigend in „Spirale des Lebens“ umdeutet. Der Werkzugang in der Philharmonie erfolgt, wie immer bei Wladimir Jurowski, hochindentifikatorisch. Das ist nicht unproblematisch.

Weiterlesen →

Wie alt ist das DSO? Der Ticciati sagt immer: grad neugeboren

21 Sonntag Nov 2021

Posted by Schlatz in Antonín Dvořák, Claude Debussy, Don Juan, DSO, Ernest Chausson, George Benjamin, La Mer, Lisa Batiashvili, Ralph Vaughan Williams, Richard Strauss, Robin Ticciati

≈ 8 Kommentare

Das DSO ist 75. Für Orchester ist das kein Alter.

Ich komme gleich zum Wichtigen.

Die Fantasia (1910) von Ralph Vaughan Williams gelingt Ticciati mitreißend. Der Dirigent gewährleistet Druck und Präsenz. Fantasia ist unverkennbar englisch, aber unverkennbar kein Elgar. Aber ein Werk des Ernstes, und der Hoffnung. Das folgende Sudden Time (des Briten George Benjamin) wirkt anregend durch Ereignisreichtum. Sudden Time ist geschmeidig zeitgenössisch, dabei bietet es reizvolles Orchesterspektakel und wird vom Deutschen Symphonie-Orchester auch kenntnis- und könnensreich dargeboten. Ich höre die Konzertübertragung im Kulturradio.

Weiterlesen →

Anna Samuil singt Pauline Viardot-García

19 Freitag Nov 2021

Posted by Schlatz in Aga Mikolaj, Anna Samuil, Liederabend

≈ 5 Kommentare

In den Berliner Konzertsälen beginnt wöchentlich ein neues Zeitalter. Am Montag erst wurde 2G eingeläutet. Und schon steht 2G plus vor der Tür. Warum auch nicht? Impft euch halt, ihr, die ihr draußenbleiben müsst. Vorbei ist Unter den Linden erst auch einmal die schöne maskenlose Zeit auf den Sitzplätzen, die es in der Philharmonie seit Herbst 2020 nie gab.

Dort, im Apollosaal, widmet Anna Samuil ihr Recital Pauline Viardot-García, die nicht nur einer der großen Sängerinnen des 19. Jahrhunderts und Schwester von Maria Malibran war, sondern auch komponierte. Sieben ihrer Lieder singt Samuil, die seit 2003 Unter den Linden aktiv ist, im lüsterstrahlenden Apollosaal. Die Lieder bieten einen kleinen und feinen Überblick über das Schaffen von Viardot-García, die fast neunzigjährig 1910 in Paris starb. Haï-luli! ist das Lied einer verzweifelten Verliebten, die zu allem bereit ist, weil sie die Untreue des Liebsten ahnt. На холмах Грузии (Auf den Hügeln Georgiens) spiegelt in der meisterhaft knappen Landschaftsschilderung Puschkins pure romantische Seelenbefindlichkeit. Das kokett rhythmisierte L’Oiselet evoziert nicht ohne Humor eine verwickelte Herzensangelegenheit. Und intensiv C’era una volta, ganz mit Verdi’scher Verve erfüllt.

Samuil singt das herrlich deklamationsüppig und mit feinhörig kontrollierter Dynamik, nicht selten fast im Widerstand gegen die klangvolle Stimme. Oder das sehnsuchtsvolle Melodya von Chopin. Das wird wunderbar gestuft gesungen – widmen tut Samuil Melodya der verstorbenen polnischen Sopranistin Aga Mikolaj. Ja, ich erinnere mich an sie, Rheingold, Götterdämmerung, Don Giovanni.

Aber der Reiz des Recitals liegt gerade in der Vielfalt der Werke. Es ertönen von Franz Liszt Über allen Gipfeln ist Ruh und Die Loreley nach Goethe und Heine. Es folgen auch zwei kleine Berühmtheiten, Tschaikowskys Отчего? (Warum?) und Brahms‘ Von ewiger Liebe (Dunkel, wie dunkel). Samuil singt mit klanglicher Emphase, feurig, aber immer in die Linie eingebunden.

Weiterlesen →

Trio Catch: Judit Varga, unitedberlin: Sebastian Stier, Sergej Newski, Nirmali Fenn, Felix Krieger, Angela Postweiler

06 Samstag Nov 2021

Posted by Schlatz in Christoph Breidler, Sergej Newski, Sergey Neller

≈ 25 Kommentare

Wird es 2030 Konzerte geben, die sich ganz der Corona-Musik widmen? Also mit Musik, die in den langen Lockdown-Wochen komponiert, aufgenommen oder ersonnen wurde?

Dann kämen nicht nur die Lockdown-Tapes des Ensembles Musikfabrik in Frage, sondern auch das ca. 20-minütige Werk Fenster der Ungarin Judit Varga. Der Untertitel von Fenster lautet: Zwölf wundersame Welten im Lockdown, und die sind jetzt im Radialsystem beim Format „Ohrknacker“ zu erleben. Wie immer wird das Stück zwei Mal gespielt und zwischendrin vom Trio Catch erläutert. Heute ist es lustiger als sonst. Es muss am ungarischen Temperament liegen. Zwölf Teile umfasst Fenster. Jede Miniatur dauert relativ exakt 90 Sekunden. In jeder schaut der Zuhörer mit den hörenden Augen der Komponistin in eine Corona-Wohnsituation. Was überraschenderweise nicht immer deprimiert klingt, sondern gerne auch ziemlich lustig.

Weiterlesen →

Kommentar

Schlatz bei Premiere Deutsche Oper: Arabel…
Schlatz bei Premiere Deutsche Oper: Arabel…
Claudio bei Premiere Deutsche Oper: Arabel…
Schlatz bei Premiere Deutsche Oper: Arabel…

Top-Kritiken

Premiere Deutsche Oper: Arabella Tobias Kratzer
Die besten Orchester der Welt - oder doch nicht?
Deutsche Oper Salome: Miknevičiūtė, Shanahan,  Ursula Hesse von den Steinen, Blondelle
Staatsoper Berlin Premiere: Turandot Stölzl Mehta
Meine Tweets

Orchester / Ensemble

Berliner Philharmoniker Deutsche Oper Berlin Komische Oper Konzerthausorchester Musikfest Berlin Staatskapelle Berlin Staatsoper Wien Wiener Philharmoniker

Bloggen auf WordPress.com.

  • Abonnieren Abonniert
    • Opern- & Konzertkritik Berlin
    • Schließe dich 132 Followern an
    • Du hast bereits ein WordPress.com-Konto? Melde dich jetzt an.
    • Opern- & Konzertkritik Berlin
    • Anpassen
    • Abonnieren Abonniert
    • Registrieren
    • Anmelden
    • Melde diesen Inhalt
    • Website im Reader anzeigen
    • Abonnements verwalten
    • Diese Leiste einklappen
 

Lade Kommentare …