
Nicht ganz geheuer: hier steckt Hänsel schon in Schwierigkeiten / Foto: Monika Rittershaus / staatsoper-berlin.de
Mit einer klugen und quietschbunten Neuinszenierung von Hänsel und Gretel startete die Staatsoper Berlin Anfang Dezember mit Volldampf in den regulären Spielplan. Regie-Tausendsassa Achim Freyer (Kostüme, Bühnenbild, Regie) inszeniert die als Vorweihnachts-Kassenmagnet immerbeliebte Märchenoper von Humperdinck. Dabei meistert Freyer den Spagat zwischen hintergründig und kulleräugig, zwischen Erwachsenen- und Kinderoper mit viel Charme.
Hänsel und Gretel sind hier wirklich einmal Kindsköpfe. Deswegen agieren sie mit übergroßen Pappmaché-Gesichtern. Gretel trägt Haarschleife und Pünktchenkleid. Hänsel steckt in einer Lausbubenhose, die schnurstracks aus dem Bilderbuch kommt. Auf dem Scheitel sitzen ein keckes Käppi und ein giftgrüner Irokesen-Wisch. Das wirkt kindlich und symbolhaft zugleich. Bei Freyer kam der Stil ja immer schon aus der Überzeichnung. An der Staatsoper haut das hin. Die Gebrüder Grimm – von der Phantasie bonbonbunt beschwipst. Weiterlesen →