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Opern- & Konzertkritik Berlin

~ Klassik-Blog für Konzertberichte und Opernkritiken aus Berlin

Opern- & Konzertkritik Berlin

Kategorien-Archiv: Jakub Hrůša

Berlin: Strawinsky, Musikfest und was sonst noch passiert ist

22 Mittwoch Sept 2021

Posted by Schlatz in Andrew Watts, Clara Iannotta, François-Xavier Roth, Igor Strawinsky, Isabelle Faust, Jakub Hrůša, Le sacre du printemps, Magdalena Kozena, Matthias Pintscher, Olga Neuwirth, Rundfunkchor Berlin, Simon Rattle

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Zwischen Igor und Strawinsky passt immer noch ein Violinkonzert. Oder ein Frühlingsopfer. Les Siècles aus Paris spielen in der Philharmonie Strawinskys burschikoses, kompliziertes Violinkonzert. Solistin ist Isabelle Faust. Schwierig zu hören ist dieses Konzert, weil es so verflixt antiaffektiv und gleichzeitig bestechend klug ist. Dann die Enttäuschung: Kopfsatz (Toccata) und Finale (Capriccio) schnurren ohne Überraschung in die Mikrofone. François-Xavier Roth fällt nicht viel ein – und Faust auch nicht. Mein Problem mit Les Siècles: Man hört, dass die Franzosen wissen, wie gut sie klingen. Aria I wird dahingegen von Isabelle Faust beherrscht. Noch mehr beherrscht durch Isabelle Faust wird nur Aria II – durch unaufdringlich intime dynamische Beleuchtung und durch ein heiser singendes Vibrato. Und durch einen Ton von vorbehaltloser Distinktion. Eine unendlich süffige, unendlich betörende Affektstudie. Zauberhaft. Ich höre das Konzert auf Deutschlandfunk.

Ein Violinkonzert macht noch kein Frühlingsopfer

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Berliner Konzert-Maierlei: RSB Hrůša+Jurowski, DSO Ticciati+Bastian, Philharmoniker

15 Samstag Mai 2021

Posted by Schlatz in Béla Bartók, Bohuslav Martinů, DSO, Francis Poulenc, Frank Peter Zimmermann, Isabelle Faust, Jakub Hrůša, Karina Canellakis, Kirill Petrenko, Zubin Mehta

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Geht jetzt alles ganz schnell? In München hörte man die Walküre live vor Drittel-Publikum mit Davidsen und Kaufmann. Weitermachen will man am Max-Joseph-Platz mit Lehár und Reimann. Die Deutsche Oper Berlin plant ihre Rückkehr am 13. Juni mit einem Don Carlo im Kurzdurchlauf – inklusive Mezzo-Röhre Anita Rachwelischwili. Was vor zwei Wochen noch wie ausgemachter Opern-Irrsinn schien, wirkt heute dank überall sinkender Kurven auf einmal sehr realistisch.

Bis es soweit ist, füllen die Orchester flexibel wie Einsatztrupps des THW die Live-Lücken mit Streams und Radiokonzerten. Und das Konzerthausorchester erreicht mit Currywurst und Harfe auf twitch ziemlich locker knapp eine Viertelmillion Aufrufe.

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DSO + RSB kurz vor Lockdown-knapp – mit exzellenten Programmen

30 Freitag Okt 2020

Posted by Schlatz in DSO, Jakub Hrůša, RSB, Wladimir Jurowski

≈ 36 Kommentare

Deutschland zieht den Kultur-Stecker. Wieder geht in Konzert und Oper das Licht aus. Für wie lange? Das weiß selbst das Virus vermutlich nicht so genau, geschweige denn der Kultur-Senator. Eine seltsame Stimmung zwischen fatalistisch und aufgekratzt liegt über den letzten Konzerten in Berlin.

RSB und DSO spielen wie auf Absprache Programme zum Zungeschnalzen, binnen 24 Stunden, das DSO in der Philharmonie, das RSB im Konzerthaus.

Insbesondere das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin macht aus der Corona-Not eine Programm-Tugend, präsentiert ein kaum so für möglich gehaltenes Programm, das vermutlich nur ein Vladimir Jurowski ausdenken kann. Das Thema: neu-alte Werk-Spiegelungen, respektvoll-selbstbewusste Neu-Einhegungen von Älterem. Die 14 Kanons aus den Goldbergvariationen von Bach, für Kammerorchester gesetzt von Friedrich Goldmann, uraufgeführt in der Akademie der Künste in Berlin-Ost 1978, sind dabei auch eine Verbeugung vor der Berliner Geschichte. So gemächlich intonieren die Hörner ihre Fundamentalnoten, so liebevoll ironisch führen die Celli ihre Glissandi aus, so keck agieren die Bläser, dass sich die Kanons zu einer behutsam aufpolierten Tour d’horizon durch das berühmte Bach’sche Werk runden.

Anstehen Parkett links: Wildes Party-Volk der Klassikszene tritt die Corona-Maßnahmen übel mit Füßen

Als Ersatz für das ursprünglich angesetzte Violinkonzert von Edison Denisow dann fünf von Paganinis Capricen in Denisows ironisch-spiegelfechterischer Fassung für Streichorchester und anschließend Bachs Choralvorspiel Ich ruf zu dir BWV 639 in der Bearbeitung von Anders Hillborg. Den Violinpart spielt jeweils Fedor Rudin, der die Capricen nervös beginnt, dann bedächtig, kontrolliert die Doppelgriffstudie No. 9 La Chasse angeht sowie die berühmte No. 24 ganz als Geiger von Format hinlegt. Keine Stücke sind das, um selbstverliebt zu glänzen, eher introvertierte, hochinteressante Piècen für Klang-Genießer.

Am Ende ent- und verzückt das total unbekannte Divertimento nach Couperin op 86 von Richard Strauss, dieses rätselhaft optimistische Gegenwelten-Werk – die Uraufführung datiert vom Januar 1943, Wien. Wie Konfetti wirft das Orchester Bläserfarben und Rokoko-Linien in den Saal. So tönt eine zeitlos zärtliche Musik. Man braucht nur den pastoralen Tonlagen lauschen. Ich dachte immer, ich wäre neben Thielemann der einzige Fan der Instrumentalmusik des späten Strauss innerhalb der westlichen Hemisphäre. Jetzt weiß ich, wir sind zu dritt, Herr Jurowski (Glenn Gould gehört eigentlich auch dazu).

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Kritik DSO Jakub Hrůša: Ligeti Concert Românesc Olga Neuwirth Trurliade – Zone Zero

12 Montag Sept 2016

Posted by Schlatz in DSO, György Ligeti, Jakub Hrůša, Olga Neuwirth

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Schlagwörter

Musikfest Berlin

Musikfest Berlin, Philharmonie Berlin.

Die musikalische Leitung liegt bei Jakub Hrůša, dem nagelneuen Chef der Bamberger Symphoniker.

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