Wer hat Angst vor Neuer Musik? Nur die, die sie nicht hören.
In Witten fanden die 55. Tage für Neue Kammermusik statt. Die Neuausgabe ist, dank mitveranstaltendem WDR3, nicht nur per Vorortpräsenz, sondern ebenso via Digitalpräsenz im Radiostream zu erleben. Was der Rezensent drei Tage lang macht. Witten 2023 bietet einen prall sortierten Strauß von Uraufführungen, wobei, es sei bemerkt, Wiederbegegnungen mit andernorts erstaufgeführten Werken gegebenenfalls auch extrem sexy sind.
Drei Erstaufführungen sind es beim Freitagskonzert des Klangforum Wien. Die erste, Doubles des Norwegers Eivind Buene, frönt grüblerischer Melancholie, was aber nicht als Omen für eine mögliche Gesamthaltung des Festivals genommen werden durfte. Bei Buene verbreiten gepflegte Soundscapes und resignatives Pulsieren jedenfalls echt skandinavisches Feeling. Also? Harmlos. Toccata I & II von Yann Robin ist eine Art Klavierkonzert. Dem genau formulierten Klang-Somnambulismus des ersten tritt die von subjektiver Gestik freie Hektik des zweiten Teils gegenüber.
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