Ultraschall Berlin geht in die entscheidende Phase. Bevor die Festivalausgabe 2019 Geschichte ist, spielen Rundfunk-Sinfonieorchester und Deutsches Symphonie-Orchester schnell noch zwei Konzerte mit 6 Komponisten.
Zuerst läuft der Festival-Motor in der Volksbühne noch einmal richtig rund. Das RSB spielt.
Willkommen bei Ultraschall am Samstag. 20 Stücke, 4 Konzerte, 5 Uraufführungen, 16 Komponisten, davon sind 10 Frauen. In den Konzerten mischen sich Neue-Musik-Spezis und Interessierte.
Ultraschall Berlin geht weiter. Ab ins Konzert III. Es wird vom Ensemble ascolta bestritten. Teil 3 des Ultraschall-Samstags bündelt Neue Musik von Newcomern, jüngeren Arrivierten und Altmeistern. Neue-Musik-Spezi Michael Wendeberg leitet.
TIC (2016) von BIRKE JASMIN BERTELSMEIER ist locker und flockig wie vieles aus der Feder der Nordrheinwestfälin. Bertelsmeier liebt das Offene. Die Strukturen sind leicht, fluktuieren, verästeln sich motivisch, ohne leicht zu wiegen. Der Klang ist farbig. Der Zugriff ist spielerisch. Das hinter der Komposition stehende Thema Tod wirkt angesichts der lockeren Faktur fast parodistisch. Dem formidablen Bass Andreas Fischer hört man die schwäbische Herkunft in fast jeder Silbe an. Die ariosen Einschübe zeigen Wozzeck-Melos.
Birke Bertelsmeier, Ensemble ascolta
Gar nicht so unähnlich gebärdet sich ERES HOLZ‘ locker gefügtes MACH (2011) für Trompete solo, das Markus Schwind geradlinig entfaltet. Schwinds Trompetenklang ist haptisch, klar und schartig. Die Virtuosität ist zugunsten motivischer Konzentration eingedämmt und lebt u.a. von Echowirkungen. Der Redegestus ist sachlich beschwörend, so wie in Schakalkopf des gleichen Komponisten der beruhigte Spätstil Schönbergs geheimnisvoll weiterlebt. Kurz: MACH ist sehr hörenswert.