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Opern- & Konzertkritik Berlin

~ Klassik-Blog für Konzertberichte und Opernkritiken aus Berlin

Opern- & Konzertkritik Berlin

Kategorien-Archiv: Philippe Jordan

Siegfried: Kampe, Schager, Kränzle, Jordan

01 Montag Apr 2024

Posted by Schlatz in Andreas Schager, Philippe Jordan, Tomasz Konieczny

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Die „Märchenoper“ Siegfried (Dahlhaus) scheint, was Handlung und Personal angeht, spröder als Walküre oder Götterdämmerung. Siegfried, das Musikdrama, ist mehr Märchen als Drama. Zwei Sphären bestimmen die Oper, Menschenwelt und Mythos. Die Zukunft gehört ersterer: Siegfried tötet den letzten der Riesen und jenen Zwerg, der seiner Wälsungenmutter rettendes Obdach gewährte.

Anja Kampe singt die Siegfried-Brünnhilde mit Wärme und Elastizität und klingt souveräner als zur Premiere, Kampe scheint genau zu wissen, was sie kann. Zu den glanzvollen Akkorden der Weltbegrüssung (Wolzogen, 1878) von Heil dir, Licht vernimmt man nun sogar eine erste zarte Spur von genuinem Pathos. Den Oktavsprung auf das hohe C auf Leuchtend aus O Siegfried! Leuchtender Spross bekommen live nur wenige so gut hin wie Kampe in der Staatsoper Berlin 2024.

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Rheingold: Kränzle, Mahnke, Konieczny, Jordan

29 Freitag Mär 2024

Posted by Schlatz in Anett Fritsch, Philippe Jordan, Tomasz Konieczny

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Tscherniakows Ringinszenierung schwelgt in repräsentativer Instituts-Innenarchitektur, die mal aus der DDR, mal aus der BRD zu stammen scheint. Dank Hebebühne wird die in ein eifrig rotierendes Stockwerksystem eingeschachtelt – wo dann eine biedere, opportunistische Forscherkaste rund um Lichtalbe Wotan haust. Regisseur und Bühnenbildner Tscherniakow schafft es sogar, dass die allenthalben eingesetzten Retroeffekte modern wirken. Naturgewalten haben nur als Partygimmick (Donners Gewitter, Frohs Regenbogen) überlebt – infantil mimetisch wie ein Emoticon. Auf der Bühne selbst herrschen pittoresk die 70er und 80er.

Passend steckt der Wotan von Tomasz Konieczny in kostümköstlich karierter Feinstoffhose (als DDR-Poser?). Leider pflegt Konieczny einen zähnefletschend blechernen, obendrein hellengen Ton. Deklamiert wird trocken: der Pole als German rasper. Abendlich strahlt der Sonne tönt wenig wagnerwürdig und ganz wie bei Hindemith: Tonschönheit ist Nebensache. Nicht einmal die Tatsache, dass Koniecznys metallig schallstarke Baritonhöhe beeindruckende Stärkegrade erreicht, vermag mit diesem Wotanporträt zu versöhnen.

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Deutsche Oper – warum nicht? Ja, warum denn nicht?

01 Montag Aug 2011

Posted by Schlatz in Gustavo Dudamel, Philippe Jordan, Zubin Mehta

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Schlagwörter

Deutsche Oper Berlin

Man mag 1000 gute Gründe dafür haben, ein treuer, wohlwollender und zufriedener Besucher der Deutschen Oper an der Bismarckstraße zu sein. Es gibt zumindest einen Grund für mich, kein treuer, wohlwollender und zufriedener Besucher zu sein. Dieser Grund sind die Dirigenten. Wenn man das x-te Mal in seinem Leben einen Tristan hört, will man ein Dirigent und ein Orchester hören, das ein gewisses Extra bietet, einen ästhetischen Mehrwert, also mehr als eine übersichtliche Abfolge des musikalischen Geschehens. Ich habe an der Deutschen Oper einen Tristan gehört, der von Pinchas Steinberg so haarsträubend übersichtlich dirigiert wurde, dass mein Opernglas seinen Geist aufgab. Seitdem weigere ich mich beharrlich, Wagner in der Deutschen Oper zu hören.

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Staatsoper Berlin: Reiner Goldbergs Herodes, Nadja Michaels Salome. Philippe Jordan dirigiert

21 Donnerstag Jul 2011

Posted by Schlatz in Harry Kupfer, Nadja Michael, Philippe Jordan, Reiner Goldberg, Richard Strauss

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Hier Kritik der Salome 2013 mit Mehta, Nylund, Remmert, Siegel und Dohmen lesen.

Diese Salome gefiel. Die Leitung von Philippe Jordan hatte Elan, Farbe, Rhythmus. Dazu kam eine ganz hörenswerte Präzision der Orchesterstimmen. Es fehlten Rausch, Lyrik, Biegsamkeit. Reiner Goldberg schlüpfte in die Rolle des Herodes, als sei er Herodes und nicht Goldberg. Goldbergs Herodes liegt zwischen Perversion und Leiden, Goldberg beherrscht die Anforderungen an Stimme und Bühnenpräsenz geradezu locker, dazu kommt noch die helle, jedoch nicht scharfe, wie ein Spülgummihandschuh dehnbare Stimme von großer Energie und weißem Klangcharakter. Das war wohl so etwas wie Weltklasse.

Harry Kupfers Regie wirkt noch frisch und plausibel. Nadja Michael war körperlich eine ausgesprochen salomeisierende Salome, stimmlich auch (Wärme, Intelligenz, Biegsamkeit, Engagement), allerdings bis auf die (auch im Ausdruck) dünnen Stimmhöhepunkte, die ihre Kraft zu übersteigen schienen.

Der Maskenball mit Catherine Naglestad und Petr Beczala

18 Montag Jul 2011

Posted by Schlatz in Alfredo Daza, Catherine Naglestad, Philippe Jordan, Piotr Beczala, Sylvia Schwartz

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Christine Naglestad Piotr Beczala Alfredo Daza Sylvia Schwartz/ Anna Prohaska

Spritzige Routine, nicht mehr. Die Verschwörer wandeln im Schlafanzug. Oscar (Sylvia Schwartz/Anna Prohaska) rollt ein Teufelsschwänzchen aus einem eigens dafür vorgesehenen Hosentäschchen. Ort der Handlung ist ein Kasino, Rundtische und eine Theke dienen als Mobiliar. Mehr Fahrt nimmt dieser Maskenball nicht auf. Alfredo Daza (Renato): nobler, deklamatorisch warmer Vortrag eines basso cantante. Für die Arie im dritten Akt fehlt oben herum die vokale Energie – Daza ist voll und ganz bei Donizett-, Rossin- und Bellini zu Hause. Die Rollenidentifikation – das andauernde Tremolo der Rechten – bewegt sich im dritten Akt am Rande des Statthaften. Petr Beczala besitzt eine helle, vollkommen intakte und mühelos geführte Tenorstimme, die über scheinbar endlose Kraftreserven verfügt. Einige Schluchzer. In Mezzoforte-Passagen des dritten Akts von betörender Schönheit und Stimmführung. Wäre die Stimme wärmer, Beczala wäre auf Augenhöhe mit Villazón. Catherine Naglestad: Glorioser Tonschwall der schweren Stimme. Höchste und leise Töne mit deutlichem Schleier. Ihr Merkmal sind die souverän-intimen Höhepunkte. Schönes Piano. Ziergesang ist ihr ein Graus, und durch die gebundenen Abphrasierungen von „Morrò, ma prima in grazia“ schlittert sie wie eine beleibte Dame auf Glatteis. Das war im dritten Akt ein Augenschmaus: Auf dem Klappsesselchen neben Riccardo erinnert Catherine Naglestad im schulterfreien Schwarzen an eine schmelzende Eistüte. Unvergleichlich besser stand ihr das transparente Schleier-Top zur legeren Freizeithose im zweiten Akt; das Dekolleté hierbei war imposant.

Rundum glücklich machte der Oscar Anna Prohaskas bzw. Sylvia Schwartz‘ mit jeweils exquisiten Sopranspitzen. Prohaska hat die klarere, Schwartz die wärmere Stimme. Eine denkwürdige Interpretation von Philippe Jordan steht noch aus. Diese war rundum gelungen, doch bewundernswert nur in den seltsam weichen, elegant und leicht-schwer vorgetragenen Streicherfiguren des elegischen Motivs der Vorspiele zum ersten und dritten Akt. Vitlins Prokofiev-Dirigat Der Spieler war deutlich trockener und erregender, Asher Fischs Rosenkavalier hörbar griffiger und expansiver. Jordan kontrollierte, formte, schärfte, aber er trieb nicht an.

Kommentar

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