Am Mittwoch noch schnell in Samson et Dalila mit Elīna Garanča und Guggeis.
Langsam werde ich warm mit der Jesuslatschen-Oper von Camille Saint-Saëns.
Elīna Garanča lässt als Dalila die kühle Flamme ihres Timbres züngeln. Es sind ja mit betäubendem Luxus strömende Linien, die Saint-Saëns da für einen Mezzosopran komponiert. Garančas Mezzo hat dafür eine wunderbar anstrengungslose Tiefe und eine geräumige Mitte. Die wenigen Zierfiguren (im wilden Duett mit dem Oberpriester im 2. Akt) absolviert Garanča famos. Ich finde, dass sie in Akt I behutsam beginnt. Und dass sie bei der Premiere müheloser, klangvoller sang, das Legato schöner war. Mein zweiter Eindruck: Guggeis ist einen Ticken zu schnell für sie. Den berühmten Gesang der (vorgetäuschten) Liebe Mon cœur s’ouvre a ta voix (Akt 2, eigentlich ein Duett) absolviert die Lettin wie man es markenzeichenhaft von ihr kennt: meisterhaft beherrscht, emotional kühl.
