Ein Bruckner-Abend in der Philharmonie.
Meister dirigiert beim Deutschen Symphonie-Orchester Bruckners Fünfte und was Neues von Simpson.
Der erste Satz ist bei Bruckner der beste, und das zweite Thema gefällt mir besser als das erste, breit strömen die Streicher (und singen in der Reprise noch schöner – und schüchterner). Noch packender entfaltet sich das dritte Thema, es tritt zögernd an, hat dann Zeit zum Ausschwingen. Den ff-Höhenzügen der Schlussgruppe freilich fehlt das Zapfige. Man hätte nur dieses eine Mal die Exposition gerne wiederholt gehört. Auch die hingeklecksten Flötentöne zu Beginn der Durchführung sind zuckerlsüß, und das themenantagonistische Getümmel entrollt das Orchester daraufhin hemdsärmelig spannend, und zuletzt sausend schnell. Zwar kommen die Choräle vor dem Crescendo recht rasch, sind aber nicht ohne Metaphysik. Wie attraktiv erscheinen die radikal gekürzten Reprisen bei Bruckner, und die in der fünften ist besonders rasant.
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