Macht die nicht gerade zu den vielgespielten Opern zählende Arabella nur Fans von Richard Strauss glücklich?
Das muss Regisseur Tobias Kratzer vermutet haben. Denn Kratzer inszenierte Arabella an der Bismarckstraße stark modernisierend, ziemlich jetztzeitelnd und obendrein reichlich genderfroh. Die bezaubernde Oper Arabella steht eigentlich für ein super Libretto plus hinreißende Musik und fesche Charaktere. Aber denkt man beim lebensfrohen Rosenkavalier an ein entspannt sinnenfrohes Wiener Neo-Rokoko, so bei Arabella unweigerlich an verarmten Adel und Hotelsalons mit staubigen Lambrequingardinen. Und Lambrequingardinen sind genau das, was Kratzer im ersten Akt mit offensichtlicher Zeigelust vorführt.
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