Schlagwörter
Berliner Philharmoniker Late Night.
Zuerst das von Mitgliedern der Berliner Philharmoniker präzise und klug hingeworfene La Création du Monde von Milhaud.
Die von Jazz-Idiomen heiter zerklüftete Suite hat auch heute noch hohen Reiz.
Richard Ayres NONcerto for horn and large ensemble feiert Aggregatzustände zwischen typisch britischem Anti-Pathos und konstruktivem Nonsens à la Ligeti. Der zuständige Verlag nennt die vom Solisten Stefan Dohr (Horn) erforderten nichtinstrumentalen Aktionen „individuelle theatralische Elemente“. Das trifft den Nagel auf den Kopf. Das Werk, das Dohr sowohl mitdenkenden Spielwitz als auch kniffeligen Stopfklang abfordert, wurde 2002 uraufgeführt. Jubel. Der Komponist ist anwesend.
Zuletzt Igor Strawinskys suchterzeugendes Dumbarton Oaks-Concerto.
Unter den Philharmonikern u.a.: Alessandro Cappone, Michael Hasel, Sarah Willis, Mor Biron, Guillaume Jehl, Alexander von Puttkamer, Gábor Tarkövi, Stefan de Leval Jezierski, Wolfgang Seyfarth, Joaquín Riquelme García, Olaf Manninger, Richard Duven, Allan Niles, Noah Bendix-Balgley. Leitung Simon Rattle.
Fazit: extrem cool, schwerelos tiefenentspannt.
Milhauds lustiger Ballettsuite hörte man das Alter deutlich an. Da hörte man den Willen heraus, auf alle Kosten modern zu sein. Aber das „Nonconerto“ des mir bis dato unbekannten Ayres bereitete uns großen Spaß. Die Late Night KOnzerte sind für mich inzwischen ein fetster Bestandteil des Berliner Konzertlebens und werden immer gerne von uns besucht. So locker sieht man die Philharmoniker selten spielen. Außerdem hören wir in den „großen“ Symphoniekonzerten lieber eine bekanntere Symphonie weil längere zeitgenössische Musik bei den „großen“ Konzerten sehr mühevoll sein kann. Und da ist das Konzept Late nIght ein schöner Rahmen um auf unterhaltsame Weise neue Komoponisten kennenzulernen.
K.Y.
LikeGefällt 1 Person