
"Ey Leute, wat jipptet?" Plácido Domingo als Simone Boccanegra // Foto: Monika Rittershaus / staatsoper-berlin.de
Zeit genug, um den Blick auf die zweite Hälfte der Berliner Konzert- und Opernsaison zu richten. Da Simon Rattle offensichtlich über die Gesundheit eines jungen britischen Stiers verfügt oder seine kranken Tage immer haargenau auf spielfreie Termine fallen, was Konzertgeher davor bewahrt, mit unerwünschten Ersatz-Rattles vorlieb nehmen zu müssen, beschäftigt man sich eher mit der unangenehmen Vorstellung, dass Plácido Domingo krank, Anna Netrebko schwanger oder Anne-Sophie Mutter plötzlich im Urlaub sein könnten.
Doch man kann durchatmen. Bislang weiß die Staatsoper Berlin offiziell weder von einer geplanten Operation Plácido Domingos noch von einer dritten Schwangerschaft Anna Netrebkos, was die Teilnahme sowohl Domingos (Simone Boccanegra) wie auch Netrebkos (Don Giovanni) an den entsprechenden Veranstaltungen erheblich erschweren, wenn nicht unmöglich machen würde.
Es gab darüber hinaus Programmpräzisionen, was zwei Benefizkonzerte angeht. Anna Netrebko, falls nicht schwanger, singt Lieder von Tschaikowsky und Strauss. Anne-Sophie Mutter, falls nicht im Urlaub, spielt das Brahms-Konzert, Barenboim dirigiert im gleichen Konzert noch die Brahms-4. Somit ist das also auch klar.
Und Villazón, falls bei Stimme, singt laut Programm immer noch den Liebestrank. Da gehe ich hin. Ich werde nicht in Tristan & Isolde gehen – eine Neuerung insofern, als es seit Jahren die ersten Barenboim-Tristans sein werden, die ich aus freien Stücken verpassen werde. Genug geplauscht. Lieber Leser, Sie könnten in ein paar Wochen in Al gran sole carico d’amore gehen.