Von Eres Holz gibt es zwei neue CDs, die einen guten Überblick über neue und neueste Werke des israelisch-deutschen Komponisten bieten. CD 1 widmet sich aktuellen Stücken der für das Schaffen von Holz zentralen MACH-Serie. CD 2 bringt u. a. das neue Streichquartett sowie Ensemblewerke für vier bis acht Musiker.
Die Aufnahmen – alle sind Ersteinspielungen – entstanden u. a. beim Deutschlandfunk in Köln und beim SWR in Freiburg.
Welchen Ertrag bringen die zwei Silberscheiben? Was Eres Holz will, wie er komponiert, das ist zu hören im Streichquartett Dunkle Risse (2018). Das Werk thematisiert in fünf Abschnitten düstere Introspektionen aus faszinierend fremden Seelenlandschaften. Die Akkordballungen des dritten Satzes, die Ungewissheiten des vierten, die Wildheiten und das Verstummen des fünften bleiben stets an die Musik gebunden. Extrovertierter Ausdruck wird eher gemieden: Der Komponist zieht im Hintergrund die Fäden. Dem zollt das Kölner Asasello Quartett Tribut, indem es sich des spannungsvollen Werkes souverän fingerspitzengefühlig annimmt.

Eine zentrale Stellung in Holz‘ Schaffen nehmen seit je die Kompositionen für Soloinstrumente der MACH-Serie ein. Vier von ihnen, entstanden von 2017 bis 2021, stellt die CD vor. Welches Solo-Werk schlüssiger überzeugt, mag der geneigte Hörer selbst entscheiden. Hier die monologische Kraft des Cello-Werks (Zoé Cartier), dort das ruhelos Labyrinthische von MACH für Akkordeon solo (Silke Lange). Hier die objektive Kraft des Orgel-Opus (Dominik Susteck), dort die transparenten Schichtungen von MACH für Harfe solo (Anna Viechtl). Live-Elektronik differenziert die Klangräume bei den Werken für Cello, Akkordeon und Harfe jeweils behutsam aus.
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