In Berlin weiß man, dass die Bayerische Staatsoper ein klitzekleines Bissl besser ist als eines der Berliner Häuser – zumindest meistens. Mit Sicherheit aber hin und wieder, wie der neue Spielplan 2o13/14 der Staatsoper München zeigt. Mit Jonas Kaufmann, Anna Netrebko, Elina Garanca und Anja Harteros sind auch 2013/14 wieder bekanntere Stimmen vertreten.
War ja klar. Die kommende Saison wird vom Wagnerjahr-Kater bestimmt. Kein Wunder also, dass Wagner 2013/14 in München schwach vertreten sein wird. Richard Strauss hat es da schon besser. Und Puccini noch besser. Der Spielplan kann münchnerisch wertkonservativ genannt werden. Es handelt sich quasi um einen Spielplan in Lederhosen. Von den laut Focus zehn beliebtesten Opern in Deutschland – Zauberflöte, Hänsel und Gretel, Carmen, Nozze, Bohème, Traviata, Giovanni, Freischütz, Barbier, Tosca – fehlt nur Freischütz. Zu den wenigen Rara zählen Widmanns Babylon und Cavallos La Calista.
- Premieren
Frau ohne Schatten: Kirill Petrenko (Leitung), Krzysztof Warlikowski (Regie), Adrienne Pieczonka, Deborah Polaski, Johan Botha, Wolfgang Koch.
La Forza del Destino: Asher Fisch (Leitung), Martin Kusej (Regie), Anja Harteros, Jonas Kaufmann, Vitalij Kowaljow, Nadia Krasteva, Ludovic Tézier.
La Clemenza di Tito: Kirill Petrenko (Leitung), Jan Bosse (Regie), Kristine Opolais, Toby Spence.
Die Soldaten: Kirill Petrenko (Leitung), Andreas Kriegenburg (Regie), Barbara Hannigan, Hanna Schwarz, Michael Nagy.
- Repertoire
Il Trovatore: Paolo Carignani (Leitung), Olivier Py (Regie), Jonas Kaufmann, Krassimira Stoyanova, Witali Bilij.
Der fliegende Holländer: Gabriel Feltz (Leitung), Peter Konwitschny (Regie), Evgenij Nikitin/Alan Held, Anja Kampe/Adrienne Pieczonka, Kwangchoul Youn/Hans-Peter König, Michael König/Peter Seiffert.
Der Rosenkavalier: Kirill Petrenko (Leitung), Otto Schenk/Jürgen Rose (Regie), Soile Isokoski, Alice Coote, Mojca Erdmann, Peter Rose.
Parsifal: Asher Fisch (Leitung), Peter Konwitschny (Regie), Nikolaj Schukoff, Angela Denoke, Kwangchoul Youn.
Ariadne auf Naxos: Maurizio Benini (Leitung), Christof Loy (Regie), Ricarda Merbeth, Robert Dean Smith, Jane Archibald, Angela Brower.
Macbeth: Paolo Carignani (Leitung), Martin Kusej (Regie), Simon Keenlyside, Anna Netrebko, Joseph Calleja.
La Traviata: Paolo Carignani (Leitung), Günter Krämer (Regie), Diana Damrau, Joseph Calleja, Simon Keenlyside.
Tosca: Carlo Montanaro (Leitung), Luc Bondy (Regie), Anja Harteros/Catherine Naglestad, Marcelo Alvarez/Massimo Giordano
- Und sonst?
Joseph Calleja singt zudem Duca und Pinkerton, Kristine Opolais Rusalka und Tatjana, letztere neben Artur Rucinski. Dorothea Röschmann verkörpert die arme Donna Elvira, Yonghoon Lee ist Kalaf neben Lise Lindström. Nadja Michael (Salome) bekommt es mit Gabriele Schnaut (Herodias) zu tun. Bei Anita Rachvelishvili muss man sich langsam fragen, wo sie überall noch nicht Carmen gesungen hat. In London, New York, München, Wien und Berlin hat sie jedenfalls nicht noch nicht. Ihr todbringender Don José in München wird Marcello Giordani sein. Krassimira Stoyanova ist Amelia aus Simon Boccanegra. Elina Garanca ist Romeo in I Capuleti e i Montecchi.
So viel Netrebko in München, London und New York. Tststs, ob da mal was für Berlin übrig bleibt???? In München steht sie übrigens noch gar nicht auf ihrem eigenen Schedule drauf. Ob das wohl hinhaut? Und ob Netrebko ein durchschlagender Erfolg als Lady Macbeth wird? Wage ich anzuzweifeln…
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Abwarten. Das Programm der DOB ist ja inzwischen online. Netrebko ist schon seit längerem als Leonora an der Staatsoper im Gespräch.
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Gerüchteweise ist für die Staatsoper von einem Barenboim-Trovatore mit Domingo als Luna und Netrebko als Leonore die Rede.
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Jetzt steht sie. Juni 2014 Lady Macbeth http://www.annanetrebko.com/schedule/
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