Im Konzerthaus spielt Maximilian Hornung die beiden Cellokonzerte von Camille Saint-Saëns, das frühe in a-Moll, das ist das bekanntere, und das späte in d-Moll, das nun wirklich kaum gespielte.
Diese Musik ist nicht nur französischer Charme und Chic vom Cello-Stachel bis zur Schnecke. Saint-Saëns offeriert Vitalität, sinnliche Eleganz, Melodik, meisterhafte Knappheit. Und dann spielt der Cellist Hornung auch noch mit kräftegeladenem Elan, zupackendem Ton, wandlungsfähigem Vibrato. Für das omnipräsente Hauptthema des a-Moll-Werkes hat Hornung rigorose Nervosität, Gedrängtheit, befreiendes Dahinjagen. Knappe, strahlende Tuttis bieten in beiden Konzerten den solistisch virtuosen wie den bezwingenden lyrischen Passagen soliden architektonischen Halt.

Hornung lässt technisch keine Wünsche offen, einfach herrlich die abgedreht virtuosen no-risk-no-fun-Figurationen, auch mit mehr Impetus-Pepp abgeliefert als es die oft „nur“ kühl-perfekte Sol Gabetta getan hätte. Da auch Antonello Manacorda die Spannung hält, macht das im Konzerthaus viel Spaß – gehen im prickelnden Vorwärtsdrängen auch Mittelstimmenfeinheiten verloren. Mesdames, Messieurs, das ist geniale Musik. Vorher noch Danse macabre, eine Tondichtung, bei der das Tanzvergnügen mit dem ersten Hahnenschrei endet und die sich das RSB als Appetithappen von hohem melodischen Reiz zu Beginn einverleibt.
Drei Mal Saint-Saëns an einem Abend! Da musste ich hin.
In der anschließenden Sinfonie Nr. 5 des Finnen Sibelius sprechen sich Naturgefühl und Eingeordnet-Sein in große Zusammenhänge aus, was die Musiker durch die weiträumigen Steigerungswellen sinnfällig machen. Hörner, überhaupt die Blechbläser, aber auch Holz und Streicher können das heute Abend besonders gut. Manacorda? Gesteht der „Fünften“ Melodie zu, was man heute gemeinhin selten macht.
War bei den Phillies mit Faust und Roth
exzellent…
LikeLike
Kapier den TSP manchmal echt nicht.
Die Mutter bekommt das x-te, Hand aufs Herz, nichtssagende Interview mit zig Dutzend Zeilen, um ihre schlecht verkaufte Tournee zu pimpen
https://www.tagesspiegel.de/kultur/stargeigerin-anne-sophie-mutter-da-geht-die-post-ab-8757121.html
Aber wenn die Faust geigt, fällt ihnen bei einem Hauptwerk des 20. Jahrhunderts nichts mehr ein wie „souveräne Interpretation“, „stilsicher und selbstbewusst“, was irgendwie für alle Geiger ab 1900 gelten dürfte .
https://www.tagesspiegel.de/kultur/berliner-philharmoniker-ganz-grosses-kino-8780875.html
LikeLike
Jetzt aber genug gemotzt.
Aus gegebenem Anlass
Höre die Callas nicht mehr so gern wie früher.
LikeLike
Mein jungianischer Freund, der mal die Philharmoniker dirigigiert hat, sagte zum Troubadour immer „das Schundstück“.
Ich sage dazu : Insano, ed io quest‘ angelo osavo maledir.
LikeLike
Thielemann+Staatskapelle!
Gemeinsame Tournee mit Brahms und Bruckner 7
Bitte Brahms Sinfonien auch in Berlin, Herr Thielemann!
https://www.staatsoper-berlin.de/de/extra/presse/pressemitteilungen/18-november-8-dezember-2022-europa-und-asientournee-der-staatskapelle-berlin-unter-der-musikalischen-leitung-von-sir-andrew-davis-und-christian-thielemann-u-a-mit-saemtlichen-sinfonien-von-brahms.457
LikeLike
Gewöhnung nennt sich das
LikeLike
LikeLike
Das ist wohl die Video-Clippisierung der Oper, die Thielemann meinte.
Wen wird er als Dirigenten für den Troubadour engagieren, wenn er erstmal hier Chef ist?
Barenboim kann’s ja dann nicht mehr machen.
LikeLike
Einfach nur die Augen zumachen, wenn es weh tut.
Karneval der Tiere, von Camille Saint Saens :
LikeLike
LikeLike
wie man sieht, gibts auch neue, junge Sängerinnen, die es noch besser können
LikeLike