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Bericht Berliner Philharmoniker. Ordentlicher Dirigent, guter Solist, hübsche Werke. Das Konzert war aufschlussreich, befriedigend und genussreich. Es war vor allem aufschlussreich, da man den Philharmonikern bei der Arbeit zuhören und -sehen konnte. Edward Elgar, der auf dem abgebildeten Foto des Programmhefts wie ein Flugpionier aus englischem Uradel aussieht, schrieb sein Violinkonzert im besten Alter, also mit Anfang 50. Elgars Violinkonzert h-moll wäre ein Wunder an Abstufungen, bestünde es mehr als aus Schattierungen und Stufen. Zu der Leistung der Interpreten ist zu sagen: Alles ist immer um ein Quäntchen am Hervorragend vorbei und der Abend weder in hohem Maße befriedigend noch ein grenzenloser Genuss. David Zinman dirigiert werkdienlich souverän. Gil Shaham füllt den Violinpart bewundernswert genau aus, ohne geradezu aufregend zu sein. Bela Bartóks Konzert für Orchester wurde zum Schillern gebracht, doch man hätte sich mehr Überschuss an Präzision oder Leidenschaft gewünscht.