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So viel Wirbel um Jonas Kaufmann. Erst gibt er E lucevan le stelle zwei Mal bei laufender Opernvorstellung zu und entzückt Fans weltweit – oder entrüstet die Opernpuristen. Und dann auch noch der Eklat im dritten Akt um das Nicht-Erscheinen von Angela Gheorghiu nach Kaufmanns Dacapo.

Kaufmann begann zwar die dritte Szene „Ah, franchigia a Floria Tosca e al cavaliere che l’accompagna“. Doch Gheorghiu erschien partout nicht auf der Bühne. Darauf sang Kaufmann nicht libretto-konform aber sachgemäß: „Non abbiamo il soprano“.

Norman Lebrecht sagt auf slippedisc.com, einer internen Wiener Quelle zufolge sei Angela Gheorghiu in ihr Künstlerzimmer gegangen, nachdem sie mitbekommen habe, dass Kaufmann seine Arie wiederholen würde. Und dann hätte sie es eben nicht mehr rechtzeitig auf die Bühne geschafft. Ganz unmöglich klingt das nicht, aber sehr wahrscheinlich auch nicht.

Die interne Quelle scheint indes eine Mail des Sprechers der Wiener Staatsoper, André Comploi, gewesen zu sein. Dies berichtet Michael Cooper in der New York Times in seinem Artikel ‘Tosca’ Pauses When a Diva Misses Her Cue on Vienna Stage.

Tosca ohne Tosca schreibt kurz und bündig der Wiener Kurier.

Opera da ridere findet auch La Stampa aus Turin. Gheorghiu, „intensamente diva, carattere peperino, soprannominata ‚Draculine'“, habe das Encore Kaufmanns überhaupt nicht gefallen. Dass Angela Gheorghiu daraufhin in einen kurzfristigen Bühnenstreik getreten sei, erscheint auch mir das wahrscheinlichste Szenario. Bislang scheint sich die rumänische Sopranistin zu dem Vorfall nicht geäußert zu haben.

Auf Twitter postet Gheorghiu jedenfalls ein Gruppen-Selfie, auf dem Gott weiß wer, aber Kaufmann jedenfalls nicht zu sehen ist.

Tosca Angela Gheorghiu Wiener Staatsoper 2016

Ja, wo ist denn Kaufmann? Angela Gheorghius Trotzreaktion nach einer „exciting“ Tosca in Wien / Foto: twitter.com/angelagheorghiu