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Musikfest Berlin. Nielsenschwerpunkt.
Philharmonie. Das RSB. Marek Janowski dirigiert.
Mahler, 10. Sinfonie, das Adagio. Das RSB realisiert es streng ausmusiziert. Der Zusammenhang steht über allem. Marek Janowski ist rasch. Das RSB erreicht ein Höchstmaß an objektiver Sachlichkeit. Unvergessen ist Abbados Interpretation am selben Ort (Mai 2011), doch Janowski zieht gleich. Der Leser merkt, dass ich die Mahlerinterpretation des RSB für eine der eindrucksvollsten der letzten Jahre halte.

RSB spielt Carl Nielsen: expansives Thema eines expansiven Satzes einer expansiven Sinfonie / Quelle: facebook.com
Anders die Dritte von Nielsen. Nielsen 3 bereitet heuer diffuses Unbehagen. Woran liegt es? Marek Janowski denkt Nielsen von Brahms her. Und nun? Carl Nielsens Sinfonie Nr. 3 watet in Pastoso. Janowski verschleift Akzente. Phrasen fusseln aus. Prozesse verheddern sich im Streichernougat – das ist so was von brahmsy. Lineare Klarheit Fehlanzeige. Nee, geht gar nicht bei Nielsen. Die Gesangssolisten sind Sabine Puhlmann und Young Wook Kim.
Ein nettes Extra ist Schönbergs Lied der Waldtaube für Kammerorchester. Karen Cargill singt. Besetzung: Streichquintett, elf Bläser, Harmonium, Klavier. Cargills Mezzosopran, wagnergestählt und mahlergeübt, besitzt die Majestät eines imposanten Instruments. Das Vibrato ist stählern, das Brustregister ebenso so eindrucksvoll wie Frau Cargills Oberarmsilhouette.
„Dit is ditte und dit is ditte“ finde ich eine der einleuchtendsten Aussprüche Berliner Handwerker. Heuer ist Mahler Mahler und Nielsen nüscht.
Kaum kann ich mich von den Dirndltrends der SZ losreißen.
Beeindruckend fand ich den Einmarsch der Schulmädls nach Mahler Richtung Block F letzte Reihe. Nielsen kam mir durchaus nicht so übel vor. War halt ein Riesen Streicherapparat, besonders nach dem spartanisch besetzten Schönberg. Wobei die Anfangsschläge alles andere als scharf waren.
Was Nielsen sich bei den Vokalisen im Andante gedacht hat, weiß wohl niemand. Ist aber nicht Nielsen Schuld, siehe so Oldies wie Mahler 8 und Gurrelieder gibt es rein geschmacksmäßig ja auch einiges auszusetzen
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Blödsinn. Eine packende aufwühlende Interpretation dieser großartigen Sinfonie des dänischen Komponisten Carl Nielsen. Bravo
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Janowski ist allererste Wahl bei Bruckner, teilweise auch Brahms und Wagner. Überall wo Architektur in Zeit dargestellt werden soll. Das Adagio aus der Zehnten ist ja fast Bruckner. Die Berufung nach Bayreuth spricht für sich, auch wenn manche Besetzungsentscheidungen der dortigen Chefs nicht immer nachvollziehbar sind. Ich will jetzt keine Namen nennen.
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Let’s wait for Skrowaczewski and Bruckner 8th
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RSB sind die einzigen die Skrowaczewski für Bruckner holen. Nagano mit DSO ist eine gute Alternative aber diese Saison leider nicht
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Es würde mich mal interessieren, warum die nicht zu ihrem eigenen Orchester gehen http://www.kulturradio.de/rezensionen/buehne/
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