Premiere Otello an der Bayerischen Staatsoper München. Super-Superstar Jonas Kaufmann durchlebt als Otello schwere Verdi-Stunden. Am Ende muss der geflügelte Tenor-Löwe (der alata Leon der Eingangsszene) vokale Wunden lecken. An seiner Seite singen Anja Harteros und Gerald Finley. Otello wird wohl nicht die Kaufmann-Oper par excellence werden.
Über die Inszenierung von Amélie Niermeyer anlässlich des Livestreams am 2. Dezember bitte hier lesen!
Ich höre BR Klassik.
Jonas Kaufmann als Otello. Es ist nicht Kaufmanns Rolle, wird es nie sein. Zahlreich sind jene Stellen, die man stirnrunzelnd hört, seltener die Passagen glückenden Verdi-Gesangs.
1. Kaufmann hat keine Otello-Stimme. Im grausam exponierten Esultate reißt Jonas Kaufmann nicht mit. Die Proklamation hat keine artikulatorische Dichte, keine rhetorische Wucht. Die Wut von Abbasso le spade! (Akt 1, als Cassio knülle ist) klingt bemüht. Den Sangue-Rufen fehlt jedes viril Vibrierende. Das Addio ist eine Ruine. Kaufmanns Otello fehlt die Selbstverständlichkeit sicheren Verdi-Singens.
2. Denn die Stimme des bayrischen Tenorissimo klingt quasi pausenlos angestrengt. Farblos die angespannte Höhe, alles andere als natürlich die Tiefe. Vokale gehen im Bermuda-Dreieck eines matten Grau-in-Graus verloren, Già nella notte densa quillt wie nassgewordenes Popcorn. Ancora un bacio fehlt die Sinnlichkeit. Gerne tönt einem Falsettsäuselei entgegen. Das ist für den Hörer erst mal hartes Verdi-Brot. Erst allmählich schält sich eine beklemmend intensive Rolleninterpretation heraus.
3. Die Intelligenz ist da, war bei Kaufmann ja immer da. Aber die intelligente Ausdeutung verdrängt die Gesangslinie. Da ist viel Ausdruckswollen, aber wenig Singen. Exemplarisch das tragisch traurige È il fazzoletto ch’io le diedi, pegno primo d’amor. Ist das wirklich Verdi-Gesang? Oder sind es gekünstelte Affektgebärden? Aber wie viel Kraft und Schönheit liegen plötzlich auch in Kaufmanns Singen verborgen.
4. Auf der Habenseite stehen die Ausbrüche der Eifersucht und Wut in Akt 3, die sämtlich Saft haben. Das gilt auch für den gegen Desdemona geschleuderten Fluch. Dio mi potevi, mehr hervorgestoßen als gesungen, wechselt manieriert zwischen Falsett und Vollstimme, gerät aber, was die Dichte des Ausdrucks angeht, packend. Auch Niun mi tema (im Angesicht der erdrosselten Desdemona) hat schlussendlich expressive Wucht.
Kaufmann ist eben nicht das Universalgenie des Tenorgesangs des neuen Jahrtausends, wie eine findige PR-Maschinerie – inklusive des Münchner Haussenders BR – gerne suggeriert. Kaufmann bietet eine faszinierend gebrochene Verdi-Figur, die erstaunlich modern wirkt. Denn Kaufmann interpretiert „seinen“ Otello als Restruine einer einst hegemonialen Männlichkeit. Auch wenn sein Tenor dies nicht immer vokal beglaubigen kann.
Desdemona zählt nicht gerade zu den komplexesten von Verdis Frauengestalten. Dennoch singt Anja Harteros eine anrührende, beseelte Desdemona aus Fleisch und Blut, mit schönen Piani, angenehm textverständlich, der lyrische Fluss schlängelt sich mit Ausdrucksintelligenz um Vokale und Konsonanten. Dass inzwischen hörbare Schärfen in der Höhenlage bei Harteros dazugehören, ist nicht weiter schlimm. Dass ihr Italienisch nicht das sexyste ist, ist bekannt. Das ist der Zauber reifer Stimmen. In der Höhe ist das Vibrato deutlich. Voce klingt wie wotsche. Ihr Akt ist der vierte, den sie mit herber Ausdruckskunst meistert.
Der dämonische Iago liegt in den vokalen Händen von Gerald Finley, wobei dieser Iago ein Theaterschurke mit Betonung auf „Theater“ ist, ein teuflisch gewiefter Schönsinger, kein finsterer Unhold, eher intellektuell böse, ein Iago mit Mephisto-Gen. Ihm liegt die feinsinnige Ausdeutung mehr als pfundiger Klang. Die fehlende Höhe beeinträchtigt das Credo. Dalla viltà d’un germe wird nicht gesungen, sondern geflüstert. Das grübelnde E poi? und Aiuta, aiuta Sàtana il mio cimento! klingen, als käm’s von Joachim Sauer. Finleys Bariton ist in der Mittellage aufregend timbriert und nach oben tenoral aufgehellt. So klingt Finley in der großen Szene in Akt 2 heller als Kaufmann, hier habe ich bis zum Pel cielo Otellos geradezu den Eindruck einer Sprechszene. Ausdeutungs-Genie steht bei Finley neben Detail-Wahnsinn. Man höre das grandiose Temete, signor, la gelosia! und direkt folgend der manieriert zersäuselte Bericht von Cassios Traum. Mitreißend ein paar Momente später Talor vedeste in mano di Desdemona.
Evan Leroy Johnson singt den Cassio mit schlanker Tenorstimme, Galeano Salas den Roderigo. Weiter singen Rachael Wilson (Emilia, schöner Soccorso-Ruf), Milan Siljanow (Montano), Markus Suihkonen (der Araldo, schön La vedetta del porto, Beginn Akt 3) und Bálint Szabó den wohlklingenden venezianischen Gesandten Lodovico.
Die Münchner Otello-Premiere kommt ohne einen einzigen italienischen Sänger aus. Dem eher deutschen, sprich ausdrucksorientierten Zugang ordnen sich Kaufmann, Harteros und Finley unter. Das gibt der Premiere eine leichte Schlagseite. Und Petrenko?
Otello zählt zu den klassischen Opernspätwerken. So konzentriert, so abgründig ernst, so dunkel komponierte Verdi selten. Und doch gibt’s im Otello ganz konventionell Trinklied, Rachearie, Fluchduett, Gewitter- und Massenchorszene, nur die klassische Arie hat ausgedient. Der Verdi, den Kirill Petrenko in München dirigiert, tönt sehnig, drängend, im uragano (Sturm) durchzucken ihn scharf gezackte Blechfanfaren, die die Partitur mit schwindelerregenden Tiefblicken aufreißen. Petrenko holt Details heraus, findet leise Töne, lässt die todtraurigen Holzbläser zum Eingang von Akt 4 erregend genau spielen. Die Wärme des Melos im Liebesduett interessiert Petrenko weniger. Auch die dunkle Wucht meidet er, die drängenden Bassfiguren zu Eingang von Akt 2 klingen neutral. Volle Pulle heißt es dann im Finale von Akt 3. Ansonsten achtet Petrenko darauf, Jonas Kaufmann nicht zu überdröhnen. Das ist ein sehr straff geschnürter Otello, voll des angeschärften Brios, aber doch ohne italienische Glut. So richtig liegen tut Otello Petrenko wohl eher nicht.
Foto: W. Hösl
Weitere Kritiken der Münchner Otello-Premiere mit Jonas Kaufmann: Teutonischer Verdi-Schlagabtausch von M. Brug.
Das habe ich wohl versäumt dank der Deutschen Bahn. Und ich hatte das so schön geplant: ich wollte um 18:30 Uhr in Paris in meinem Hotel sein und mir Bayern Klassik gönnen. Dagegen war ich erst um 23:00 Uhr da, ICE ausgefallen etc…..Sie sind ja sehr streng mit den Münchnern……
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Oh, ich hoffe, es kommt noch ein Bericht aus Paris?
Ja, der erste Eindruck übers Radio ist tendenziell unvorteilhaft für die Sänger. Man hört einfach strenger als im Theater und hört jedes noch so kleine Fehlerchen. Ich gehe morgen früh nochmal über den Text (selbstverständlich mit der Aufnahme im Kopfhörer), da wird es dann ausgeglichener. Jetzt aber erst mal schlafen.
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Vielleicht erst mal in eine Vorstellung gehen, das gibt einen kompletten Eindruck; zumindest aber den Stream ansehen.
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Klar schreibe ich etwas über Simone Boccanegra.
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Ich werde am 15. Dezember dabei sein. Ausschließlich für Petrenko. Kaufmann ist nicht mein Fall
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Ich habe die Vorstellung auch über Radio gehört und hatte im ersten Akt ähnliche Vorbehalte war zum Schluss aber restlos hingerissen. Jonas Kaufmann ist auf der Höhe seiner Kunst er bleibt Verdis Otello nichts schuldig. Was für eine Leistung! Bravo!
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Meine Münchener Freundin war in der Generalprobe und hatte die gleichen Vorbehalte
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Da habe ich wohl einen anderen Otello im Radio gehört,als Sie !
Ich habe noch niemals einen emotionaleren Otello gehört.
Von Esultate bis zum Schluß einfach genial…..
Schade, dass die Leserihre persönliche Meinung jetzt als Tatsache hinnehmen müssen……
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Wieso muss??? Was soll diese Amache??? Kann sich doch jeder selbst ein Bild machen und die Kritiken, die im Netz zu lesen sind, selbst lesen.Finde den Ton, den Sie hier anschlagen, völlig daneben. Offensichtlich scheinen Sie ein richtiges Kaufmamm Groupie zu sein
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Ist das so schlimm, ein Kaufmann-Groupie zu sein. Be AN und PD ist das fast Pflicht! Wer einen ungehörigen Ton angeschlagen hat, ist doch der Schreiber der sogenannten Krtik.
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Mir kommt das hier vor, wie auf einer Wiener Opernseite, auf der auch eine Dame sich ständig ereifert, wenn auch nur ein Hauch von Zweifel an ihrem Idol auftaucht. Lächerlicher gehts nimmer
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Genau, lächerlicheres Gelaber geht nimmer.
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Sie meinen sicherlich die Dame auf der Seite….
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SELBST ein Bild machen und KRITIKEN lesen? Häähhh!
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@ Frau Hoffmann: „Schade, dass die Leserihre persönliche Meinung jetzt als Tatsache hinnehmen müssen“ – die Bedeutung des Wortes Kritik ist Ihnen aber geläufig?
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Albrecht,
die Antwort war Klasse, bravo .))
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Im Übrigen, zu Italienern, im Juni in der DO ist auch nur der Dirigent Italiener
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Kaufmann ist auch kein Tristan und wird wohl nie einer werden. Ähnliches gilt für den Florestan. Er sollte beim Spinto-Verdi und leichten Wagner bleiben, da kann er Tolles leisten. Warum hat er den Radames schon wieder ad acta gelegt ? Der war grandios und lag ihm.
Allerdings – wer kann denn sonst im Augenblick einen anständigen Otello singen ? Seiffert wird alt, Cura ist abgesungen, und dann ? Jemand namens Stuart Skelton singt ihn im Augenblick an den großen Häusern. Der hat allerdings auch sonst das übliche Heldentenor-Repertoire, was nicht wirklich zum Otello passt.
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Kaufmann als Radames????Kenne nur die Aufnahme, und die ist sehr zweispältig. Hat er wohl auch nur einmal noch live gesungen, wenn ich mich nicht irre.
Ja Seiffert geht wohl nicht mehr, vor 4 Jahren sehr gut. Cura???? Keine Ahnung wie er jetzt ist.
Bin mal auf den Russell Thomas im Juni gespannt, der war vor zwei (?) ein sehr guter Carlo
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Ja, Kaufmann als Radames in München mit Stoyanova als ebenbürtiger Partnerin. Grandiose Aufführung, 6 mal wiederholt. Klang wie ein echter italienischer Tenor, mit Glanz, Lyrik, Stamina und Power, alles dabei. Allerdings war das kurz vor seiner Stimmkrise, und manchmal dachte ich, das kann doch nicht wirklich gut gehen; es klang, als würde er gleich abheben. Es ging auch nicht mehr lange gut. Seither singt er wesentlich kontrollierter, soweit ich das aus der Ferne beurteilen kann. Nach Berlin kommt er ja nicht, außer für Konzerte. Wird wohl so werden wie Gruberova, die kam auch erst regelmäßig, als ihre Zeit vorüber war.
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Ja genau,
kann mir auch gestohlen bleiben.
Na ja, Gruberova war ja am Anfang ihrer Karriere hier auch zu hören. Die tue ich mir nach einer konzertanten Norma vor 2 oder 3 Jahren auch nicht mehr an. Auch wenn es in Kürze wohl ihr letzter Auftritt sein wird.
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Welche Stimmkrise? Der Radames war im Oktober 2015 und das Hämatim 1 Jahr später….
Man kann sich sehr gut genau informieren: jkaufmann.info weiss ALLES !!!
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Genau das hab‘ ich ja gemeint. Er ist ja nicht gleich nach der letzten Aida-Vorstellung zusammengebrochen…
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Ja genau 1 Jahr später, das nennt man „unmittelbar vor der Stimmkrise“, die ein Hämatom war.
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Da haben Sie ja in Herrn Mohrmann einen wirklich fast kongenialen Streitpartner gefunden…“Kurz“ ist was anderes als „unmittelbar“, was da ja gar nicht steht. Finden Sie nicht auch ?
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Manche sagen genau das Gegenteil: bloßkeinen Radames mehr (für Kaufmann ist es wohl eher die Frage des Terminkalenders/Angebotes…), dafür nur mehr Wagner, vor alle Tristan (nach dem Probelauf im April).
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Als Lohengrin und Parsifal finde ich Jonas Kaufmann schon sehr nah an der Perfektion. Unvergessen sein Lohengrin zur Mailänder Inauguration 2012. Ich mochte auch seinen Gounod- und Berlioz-Faust sehr. Was er im Liedbereich macht, finde ich auch nahezu perfekt. Fidelio ist heikel (gehört Salzburg 2015). Seine Interpretationen bei Verdi und Verismo fand ich immer hochrespektabel, aber wenn man nur 5 Sekunden bspws. bei Martinelli reinhört, ist klar, was Kaufmann fehlt.
José Cura war als Otello 2016 mit Thielemann in Salzburg recht überfordert, aber vielleicht auch indisponiert.
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Auffallend aber, dass er weder Parsifal noch Lohengrin derzeit singt, wenn man sich das auf Operabase anschaut, scheint er ansonsten seine Grenzen wohl zu kennen
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Parsifal letzte Saison in München und zuvor in Australien. Da er eine breitere Rollen-Palette als andere hat, kommt halt eine Partie nicht dauernd. Lohengrin war erst 2017 In Paris und soll angeblich nächste Saison in Barcelona wieder kommen. Zufrieden? Es kommt aber auch Fedora, Fledermaus, angeblich ein Puccini (Buttefly ?), Tannhäuser und übrnächste Saison Tristan. Ganz faul ist Kaufmann also nicht….
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Habe ich das gesagt????Na ja Gerüchte……ja Eisenstein wird er ja können, vielleicht bleibt er ja dann in dem Genre
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Was soll das denn wieder. Sie müssen ja ungeheure Komplexe haben, wenn sie so voller Neid reagieren.
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Habe ich also richtig vermutet, Fr. Lohengrin, das hatten Sie mir heute schon mal unterstellt….
Warum sollte ich wegen eines Tenors Kompflexe haben und neidisch sein, dann müsste ich auf alle Sänger neidisch sein, da ich absolut nicht singen kann. Aber Sie sollten mal an Ihrem Wahrnehmungsgen arbeiten,vielleicht hilfts ja noch im fortgeschrittenen Alter
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Also wenn man den Tristan aus Boston gehört hat, dann ist es glaube ich ziemlich klar, daß das keine Rolle für seine Stimme ist. Man kann über JK alles mögliche sagen, daß er der erste Welttenor seit Pavarotti, Domingo, Gedda oder Björling ist, aber die schweren Rollen klingen bei ihm nicht richtig. Dafür hat er eigentlich viel zu viel Glanz und Lyrik in der Stimme. Aber anscheinend entwickelt er einen enzyklopädischen Anspruch wie Domingo. Deshalb schlage ich vor : in 25 Jahren Macbeth. Aber zuvor noch Don Carlos auf Platte mit Posa und dem Don Fatale in einer Person…Dio che nell alma infondere – oh wie göttlich
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Eine sehr interessante Perspektive, die fast genau am gegenüberliegenden Pol zu meinem liegt! Auch habe ich gestern Abend zugehört. Bei allem Respekt, ich würde mich bemühen, mehr mit dir nicht einverstanden zu sein. Kaufmann war wunderbar. Er entspricht nicht einfach dem, was eine Verdi-Performance „sollte oder sollte nicht“ sein. Er macht es auf seine Weise. Ich fand das Ergebnis faszinierend.
Mit Entschuldigungen für mein Deutsch!
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ich habe es im Radio gehört und Kaufmann war toll.
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Der Bericht, der nur auf dem Anhören der Oper im Radio beruht, deckt natürlich all die Schwachstellen von Kaumanns Stimme auf. Da ich gestern zur Premiere live dabei war, ergibt sich für mich aber ein anderes Bild: Kaufmann gestaltet seine Rolle passend zur Stimme (auch durch die manchmal zurückgenommene orchestrale Begleitung) . Das mag selten italienisch „schön“ klingen, heldisch-strahlend schon gar nicht. Doch der transportierte emotionale Gehalt, nebst dem schauspielerischem Element (ein gebrochener, verunsicherter Mensch), ist berührend umgesetzt. Und wenn Operntheater emotional zutiefst berührt, dann ist doch das Ziel erreicht.
Insgesamt ein sehr homogener Otello, in dem Regie, Bühne und Musikteam einheitlich zusammengearbeitet haben. Ich befürchte jedoch, dass in künftigen andern Besetzungen dieses Konzept an Überzeugung verlieren wird.
Für mich war der gestrige Abend eine der beste Otello-Produktionen der letzten Jahre.
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Vielen Dank für Ihre Eindrücke. Ich bin mir durchaus bewusst, dass das Hören am Radio andere Eindrücke hervorbringt als das Hören im Theater. Von den bislang veröffentlichten Bildern her habe ich auch den Eindruck, dass die Produktion gut war. Als regelmäßiger Operngeher hat man dafür ja ein Gefühl, wenn man auch nur ein paar dürftige Bilder sieht.
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Glaube das reicht um sich ein Bild zu machen, auch wenn es Brug ist..
https://www.welt.de/kultur/buehne-konzert/article184416796/Bayerische-Staatsoper-So-enttaeuschend-war-der-Otello-mit-Jonas-Kaufmann.html
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Es reicht, um sich ein Bld von diesem Herrn Brug zu machen, klar.
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„… erste Eindruck … hört jedes Fehlerchen.“ Falsch. Beim ersten Mal hört die Erwartungshaltung, das erwartete Hörerlebnis mit. Und was nicht so klingt wie erwartet, das ist schlecht oder falsch. Beim 2. oder 3. Mal kann man sich meist erst auf eine neue Interpretation einlassen, da hört man dann vielleicht Dinge, die man zunächst überhört hat und erkennt etwa die Stimmigkeit eines Porträts, v.a. wenn man das Regiekonzept auf der Bühne nicht sieht. Denn es soll Sänger geben, die ihre gesangliche Interpretation dem Visuellen anpassen und nicht wie ein Fremdkörper herumstehen und ihr Ding runtersingen.
Übrigens: „artikulatorische Dichte“ ??, „viril Vibrierende“ (haben Sie Bilder dieses Otello, Kostüm, Maske etc.) gesehen?, „wie nassgewordenes Popcorn“ (das kann singen – wirklich??), „der lyrische Fluss schlängelt sich mit Ausdrucksintelligenz um Vokale und Konsonanten“, „ihr Italienisch ist nicht das sexyste“ (die Stellung kannte ich noch nicht!) usw. Sie sehen sich gerne beim Formulieren zu – oder lesen Sie sich gerne? Klare Aussagen? Nebensache.
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DAS ist der mit Abstand klügste Beitrag in einer im übrigen meist ans Lächerliche grenzenden Disputation von Stimmfetischisten. Es geht nicht um Musik allein, sondern um MusikTHEATER. Ist der Unterschied klar?
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Was sollen diese abstrakten Gesangs-& Stimmkriterien – nur vom Radio her. Das ist live und keine Plattenaufnahme, Gott sei Dank. Und es ist Theater. Bestimmte Schattierungen hängen mit dem Konzept dieser Inszenierung zusammen, die man am 2. Dez. im Lifestream sehen kann. Selbst wenn die Inszenierung angreiferbar sein sollte, erlaubt es doch nicht diesen hochnäsig-herablassenden Ton eines offenbar allwissenden Kritikerpapstes. Ich habe das alles nicht so gehört und ich kenne fast alle CD-Aufnahmen dieses Werkes. München kann da bei den Besseren mithalten! Und weist denn zur Zeit klar besser als Jonas Kaufmann, singt so differenziert?
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Belangloses Gewäsch, das sich der Herr da leistet
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Belangloses kindisches Gewäsch dieser alternden Kaufmann Groupies, kommt mir vor wie 12 jährige pubertierende Teenager bei Gekreische für ihre nichts könnenden „Idole“
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Der hier geäußerte Befund deckt sich ziemlich mit dem bei Herrn Brug, sowohl für JK, für AH als auch für GF http://klassiker.welt.de/2018/11/24/teutonischer-verdi-schlagabtausch-ein-mit-kaufmann-harteros-und-petrenko-allzu-hochgezuechteter-erwartungen-unterlaufender-otello-in-muenchen/ Herr Frei in der NZZ sagt im Grunde auch nichts anderes https://www.nzz.ch/feuilleton/otello-mit-petrenko-in-muenchen-szenen-einer-ehe-ld.1439423
Jonas Kaufmann sang einen sehr guten, wohltuend differenzierten aber nicht überragenden Otello. Punkt
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Klingt aber schon sehr, sehr gut
—–Die ROH geht anscheinend gerade gegen alle unrechtmäßig auf YouTube gezeigten Mitschnitte vor. Deswegen habe auch ich (Schlatz) das Video gelöscht —–
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Nabend Herr Schlatz,
ein Tipp, lassen Sie Sonntag den Live Stream sausen und schauen sich den vorletzten Chenier an, es lohnt, war großartig…
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Herr Mohrmann, ich als treuer Verismo-Fan war in Chenier und hatte meine Probleme mit Muehle. Tolle Stimme, aber irgendwie… Siri und Burdenko natürlich toll.
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Kaufmann und Harteros großartig gestern
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Empfehlung: die Kritik lesen, die heute in der ZEIT erschienen ist. Ein Kritiker dort, der in der Lage ist zu beschreiben, was er GESEHEN & GEHÖRT hat und der sich nicht in diese auf Objektivität zielenden Werturteile flüchtet. Und dann einfach mal Geduld haben und den Lifestream anschauen. ERST DANN URTEILEN! Auch ein Gebot der Redlichkeit und Fairness.
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Ach
für die Kaufmann Groupies sind also nur positive Kritiken maßgebend?? Kritiker anderer Medien, die in der Aufführung waren, und diesen angeblichen Superstar auch kritischer sehen, was sind die denn in Ihren Augen? Was dieser Fanclub hier veranstaltet ist peinlich und lächerlich. Kann mir nicht vorstellen, das Kaufmann das gut finden würde
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Herr Mohrmann, wenn Sie lesen könnten und nicht nur polemisieren, dann hätten Sie vielleicht schon gemerkt, dass ich kein Kaufmann-Groupie bin, (ich bin 74, wie lächer-lich), sondern ein Anhänger des Musiktheaters gegenüber der Gattung Oper!
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Ich weiss von einigen Damen, die ähnlichen Alters sind und sich wie Groupies aufführen. Ausserdem lassen Ihre beiden Ausführungen darauf schliessen
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Wieder Ihre überragende Fähigkeit, NICHT auf das einzugehen, was einer schreibt.
Wissen Sie, Herr Kaufmann ist mir eigentlich wurscht, es geht mir um die Kunst. Das,
was Frau Niermeyer und Herr Petrenko da versucht haben. ersparen Sie mir eine Replik, das ist mir einfach zu blöd, dieser Hickhack in diesem Blog…
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kein Verlust, wer ist denn mit der Pöbelei gegen Herrn Schlatz angefangen…..
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Ich doch nicht, schon sie doch mal hin. Und gepöbelt schon gar nicht.
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Was sind denn Ihre Beiträge vom 24. und 25.11.
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Artikel NY TImes netterweise übersetzt vom ROH Otello 17. Zachary Wolfe kann Kaufmann einiges abgewinne
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Mist, dann muss ich doch den Livestream gucken.
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In der Zeit: https://www.zeit.de/2018/49/otello-guiseppe-verdi-bayerische-staatsoper-wien Ich kenn den Autor zwar nicht. Aus MÜ hat für die ZEIT doch sonst immer der Mirko Weber berichtet. Den fand ich auch besser, schnörkelloser
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Die NYTimes zählt hier nicht. Eher schon die süddeutsche Zeitung oder der Wiener Kurier…
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The rain in Spain stays mainly – in the plain !
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