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Berliner Philharmoniker Bernard Haitink Bruckner Sinfonie Nr. 8

Kritik Berliner Philharmoniker & Konzertbericht. Thielemanns erstarrte Achte von Bruckner (Wiener Philharmoniker) noch im Ohr, hörte man die Achte von Bruckner, die Bernard Haitink dirigierte. Das Finale der Achten habe ich trotz seiner Länge nie ohne selbstbeschuldigende Anflüge von Langeweile hinter mich gebracht. Wie dem auch sei, Haitink phrasierte. Haitink setzte sich mit sachlicher Aufmerksamkeit für Bruckner ein. Der erste Satz ist von hörenswerter Konsequenz, der Wille zur Übersicht von schlagender Wirkung. Haitink hält die Mitte zwischen Monumentalarchitekturphotografie, wie sie Christian Thielemann bevorzugt, und subjektiver Vergegenwärtigung, wie sie Barenboim vielleicht am 29. 10. bringen wird.

Haitink gehört wie Boulez zu den sparsam und präzise Zeichen gebenden Dirigenten. Hand rauf, Hand runter, gerader Oberkörper, eine maßvolle Drehung zu den Bässen. Er strahlt freundliche Autorität aus. Aber Autorität. Und jetzt zu den Mankos, die für sich genommen klein, als Summe groß waren. Es fehlen Unruhe der Großformen und Spannung in den Details. Gesetzte Worte statt eines hinreißenden Gefühls, wie ein anderer sagte. Unangreifbar in der Haltung, aber… Haltung macht noch keine Musik. Bruckners Klang sollte eine Dimension des Maßlosen in sich tragen. Haitink setzte… Routine ein. Man wurde das Gefühl nicht los, man befände sich in einem wohlaufgeräumten Wohnzimmer. Haitinks Bruckner: Früheres nicht übersteigend. Konzertkritik: wenn man schon etwas sagen soll, dann etwas wie: von der Wirkung ähnlich neutral wie Haitinks Missa Solemnis im Frühjahr 2007.

Kritik Bernard Haitink: geht besser