Intermezzo ist die einzige Oper, in der ein Rodelunfall eine zentrale Rolle spielt – Tobias Kratzer macht an der DO daraus einen Autocrash mit Blechschaden.
Bei der Premiere war die Christine (Maria Bengtsson) eine Dame mit Stil und feinem Charme. Bei Flurina Stucki kommt unterm Temperament das Ordinäre heraus. So wie wenn Anna Smirnowa in Aida die Amneris verkörpert. Das tut der Strauss’schen Figur unrecht. Stucki, nächstes Jahr die Elsa, hat eine schwer-schöne Stimme, aber vom textverständlichen Parlando wäre mehr schön, vom leichten Schlingern des Soprans im Finale gegebenenfalls weniger. Bei den Herren versteht man jede Silbe, aber Blondel ist ein klanglich unnötig eindimensionaler Baron Lummer, und dem Dirigenten Storch von Philipp Jekal wünschte man ein Körnchen Hermann Prey in der Stimme. Szenisch ist bei Jekal aber jeder Zoll Extraklasse.
Anna Schoeck ist eine angemessen patente Anna, und Clemens Bieber befriedigt vollauf als imposanter Stroh.
Regisseur Tobias Kratzer macht die Hauptpersonen schlechter (unsympathischer), als sie von Strauss gemeint waren. Dafür pustet er den Staub von Straussens hörenswertem Intermezzo, in dessen Musik, ohne dass man es merkt, einiges von der Komplexität der Frau ohne Schatten steckt.
Runnicles dirigiert herzhaft. Er bringt Druck in die zahlreichen Zwischenspiele. Das klingt aufregend – und anders als das Wien, das aus Rosenkavalier bekannt ist: mehr Meidling als Leopoldstadt.
Wolfgang Eck sagte:
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Wolfgang Eck sagte:
Wien, Wien, nur du allein, dahin wollt‘ ich mit meinem Sohn fahren. Nachdem im Sommer alles zu heiß war, haben wir gesagt: besser im September. Immer nur Museum jeden Tag, ohne Oper, is ja zu langweilig. Im September, in der Wiener Staatsoper, da gibt es Vorstellungen, da würd‘ ich hier sofort hingehen !
Tosca, Don Pasquale, Liebestrank, Tristan und weiß ich was mit Ambrogio Maestri, Juan Diego Florez, Jonas Kaufmann oder Bryn Terfel. Und hier ? Nichts, jedenfalls nichts, was mein rechthaberisches Interesse erregen würde, ich hab schon vor 30 Jahren gewußt : ich lebe in der falschen Stadt und im falschen Land.
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Schlatz sagte:
Wieviel Tausend Dollar bekommt Slippedisc für den Artikel, in dem inklusive Link auf einen kostenpflichtigen Livestream der SFO hingewiesen wird? Wo doch die Seite so schon mit Werbung zugeballert wird.
https://slippedisc.com/2024/06/ruth-leon-recommends-san-francisco-opera-livestream/
Und dann funktioniert der Direktlink zum Ticketverkauf der SFO nicht. Au weia.
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Wolfgang Eck sagte:
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Schlatz sagte:
Bin mit Quasthoff nie warmgeworden. Es ist selten, dass ich Kestings Urteil 1:1 teile, aber Kestings Kritik an Quasthoff ist OK.
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Wolfgang Eck sagte:
Wie schade. Haben Sie mal Liederabende mit ihm gesehn, vor allem mit Schubert ? In der Carnegie-Hall rief jemand in den Zugaben : Können Sie nicht bitte alle Schubert-Lieder auf einmal singen ? Na ja, bißchen schwierig, das sind über 600, sagt Quasthoff cool. Und dann sang er „An die Musik“. Nee, der war schon einzigartig, auch wenn die Optik natürlich dazukam. Aber das machte es aus : So jemand kann solch seelenvolle Töne hervorbringen ? Da muss mehr dahinterstecken als nur die Physis.
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