Es lebe die Kommunikation. Daniel Barenboim muss erneut mit Anna Netrebko telefoniert haben. Dabei scheint herausgekommen zu sein, dass Frau Netrebko im Benefizkonzert in der Berliner Philharmonie Ende des Monats die Briefszene aus Eugen Onegin singen wird. Vor ein paar Wochen war lediglich klar, dass Anna Netrebko irgendwelche Lieder von Strauss und Tschaikowsky singen wird. Welche genau, wird allem Anschein nach aber immer noch diskutiert, da die Staatsopern-Seite in dieser Hinsicht auch weiterhin keine genaueren Ausfkünfte machen kann. Fest steht inzwischen wohl auch, dass die Staatskapelle das Konzert mit einer „Tondichtung“ von Strauss abschließen wird. Hoffentlich wird es eine kürzere. Ich dürfte nicht der einzige sein, der nach Anna Netrebko keine Lust mehr auf eine einstündige Alpensymphonie haben dürfte. Ich bin ja schon froh, dass der Bruckner-verrückte Barenboim nicht noch die 7. oder 6. von Bruckner spielen lässt, die die Staatskapelle mittlerweile vermutlich aus dem Ärmel schütteln kann, ohne zuvor auch nur eine Minute Probe nötig zu haben.

Zusammenfassend lässt sich somit mit einiger Sicherheit sagen, dass Anna Netrebko NICHT „Berliner Luft“ und der Staatsopernchor NICHT Richard Strauss‘ „Die Göttin im Putzzimmer“ singen wird. Glück gehabt. Klar dürfte aber auch sein, dass Anna N. nicht den gesamten Abend aktiv sein wird. Pech gehabt. Die Fuß-OP, der sich Anna Netrebko unterzogen hatte (die geliebte ‚Presse‘ aus Wien titelte „Netrebko im Krankenstand: Jänner-Termine abgesagt“) und die unter anderem zur Absage zweier Traviatas in Covent Garden geführt hatte, scheint indessen zur vollen Zufriedenheit ihrer Ärzte, Anna Netrebkos selbst, schlussendlich aber auch Daniel Barenboims und des Berliner Konzertpublikums verlaufen zu sein. Und wer jetzt noch Fragen hat, den verweise ich gerne auf den „Ask Anna“-Button auf ANs Homepage. Sie fragen („What cosmetics and haircare products do you use?!“), und dann dreht Frau Netrebko ein kleines Video, indem sie Ihre Frage nach bestem Wissen und Gewissen beantworten wird. Super, wa?